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Moin, 
Ich habe ein Anliegen. Wie bereits in meiner Vorstellung berichtet, habe ich einen jüngeren Bruder. Dieser wird Ende April diesen Jahren volljährig. 
Die Ausbildung hat er leider abgebrochen und sich danach auch für nichts anderes mehr beworben. Aktuell geht er seiner Gaming-Sucht nach, dies bestimmt seinen Alltag. 
Er hat die Schulpflicht bereits absolviert. Interesse an einen Job oder einer Ausbildung hat er nicht. Sozial vereinsamt mein Bruder immer mehr und weigert sich zudem zur Therapie zu gehen. 

Habt ihr Erfahrungen, was nun noch möglich wäre?  Durch seine bevorstehende Volljährigkeit, entstehen bei uns als Familie neue Ängste. 

Für Tips wäre ich sehr dankbar. 
Lieben Gruß, 
Emy

Huhu,

es ist toll, dass du deinem Bruder helfen willst. Aus eigener Erfahrung muss ich dir aber sagen, dass es nicht deine Rolle ist, die Verantwortung für deinen Bruder zu übernehmen. Deine Eltern (falls alleinerziehend auch nur die Mutter oder der Vater) könnten mal eine kleine Familienkonferenz am Esstisch machen (Tasse Kaffee, Kekse). Und deinem Bruder dann sagen: „Du, wir machen uns Sorgen um dich. Wie können wir dich unterstützen, einen Beruf zu finden? Wir haben überlegt, mir dir zusammen zur Arbeitsberatung des Jobcenters zu gehen. Was denkst du darüber?“ 

Manche Teens brauchen noch aktive Unterstützung, um einen Ausbildungsplatz zu finden, sie schaffen das nicht allein. Wenn dein Bruder hierauf gar nicht reagiert, könnten deine Eltern bei Caritas, Diakonie oder Kinderschutzbund auch eine Familien- odern Erziehungsberatung nutzen, dies geht auch noch, wenn ein Teen bereits 17 ist.

Ich selbst habe zu vorschnell die Verantwortung für meine jüngere Schwester zu übernehmen versucht. Das hat ihr leider gar nicht wirklich geholfen. Sondern im Gegenteil, es wird leicht als Einmischung und Bevormundung gedeutet. Wenn du etwas tun möchtest, sprich mit deinen Eltern. Sie sind es, die sich beraten lassen sollten. Sie können auch zu einer Suchtberatungsstelle gehen, wenn die Gamingsucht deines Bruders sehr ausgeprägt ist. Dort werden auch Eltern beraten.

LG