Wut, Trauer und Ohnmacht - Druckversion +- Forum.GeschwisterNetzwerk.de (https://forum.geschwisternetzwerk.de) +-- Forum: Öffentliche Foren (https://forum.geschwisternetzwerk.de/forumdisplay.php?fid=3) +--- Forum: Vorstellungsrunde (https://forum.geschwisternetzwerk.de/forumdisplay.php?fid=18) +--- Thema: Wut, Trauer und Ohnmacht (/showthread.php?tid=184) |
Wut, Trauer und Ohnmacht - Christine - 04.08.2019 Guten Tag Zur Zeit stecken wir in der Situation, dass der Vater verstorben und die Mutter 91 geworden ist. Der psychotische Bruder (Diagnose verheimlicht er uns) wohnt seit 20 Jahren bei den Eltern und hat erst seit wenigen Jahren eine IV. Eine meiner Schwestern hat vor 17 Jahren Suizid begangen: Also ein doppeltes Leid und Leiden in der Familie. Ich habe bei der Schwester ständig gehört, dass ich mich nicht kümmern täte etc. Mir kam es nach ihrem Suizid fast so vor, als ob ich ein wenig Schuld an ihrem Tod gewesen sei. Aber ich habe es nicht ertragen: Die ständigen Klinikaufenthalte, die X Suizidversuche, der sie umgebende Kreis der ebenfalls psychisch kranken Freundinnen, die Suchtthematik etc. Das war mir zuviel und ich habe mich selber geschützt. Man merkt mit der Zeit, was man erträgt. Und nun der Bruder, der zunehmend panisch auf das Näherrücken des Todes der Mutter reagiert und keinerlei Veränderungen erträgt. Die Mutter ist komplett überfordert, schützt den kranken Sohn aber aus Angst davor, dass er sich auch das Leben nimmt. Ich habe eine Ohnmacht und Wut in mir, eine unglaublich grosse Last übernehmen zu müssen, für die ich vermutlich nur ganz wenig kann - wenn überhaupt - und die uns drei Geschwister vielleicht noch lange Zeit begleiten wird. Ich möchte das alles nicht, weil mein Bruder sich auf mich eingeschossen hat und nichts an mir wirklich in Ordnung findet. Er provoziert, beleidigt und erniedrigt mich mit Worten und stichelt, will mich nicht im Haus haben und kann bedrohlich auftreten. Das ist schwer aushaltbar. Heute hat meine Mutter Geburtstag und ich kann sie nicht besuchen, weil mein Bruder nicht will, dass ich komme und es nicht eskalieren soll. Angesichts des gesundheitlichen Zustandes meiner Mutter wird es wohl das letzte Geburtstagsfest gewesen sein. Ich bin so traurig und wütend und fühle mich allein. C. |