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Schwester mit Schiziphrenie - Druckversion

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Schwester mit Schiziphrenie - Sternchen 76 - 22.06.2020

Hallo zusammen,

ich bin seit 35 Jahren die kleine Schwester einer an hm ... Schizophrenie erkrankter Schwester. Neben Borderline und Paranoia, Magersucht und allen anderen möglichen Diagnosen ist das die, die seit zumindest 18 Jahren offiziell ist.
Wir haben keine Eltern mehr und ich fühle mich irgendwie für sie verantwortlich. Ich bin gleichfalls erwachsenes Kind eines Alkoholikers, einer Mutter mit einer verdeckten Depression und mein Vater war bipolar. Zudem habe ich 14 Jahre meine krebskranke Mutter mit allen erdenklichen Aufgabenrollen in einer - begleitet, letztlich hospitzähnlich Zuhause. Nun habe ich endlich eine eigene kleine Familie, allerdings Patchwork - und finde mich in ähnlich extrem geforderter Familiensituation wieder.

Ich hab so an mir gearbeitet, immer wieder neue Wege finden müssen... hört das denn nie auf? Kommt man nie aus solchen Mustern heraus?

Ich weiß, was ich alles geleistet hab - aber es trifft mich immer noch, wenn sie mich nach meiner Befindlichkeit oder Lebenssituation befragt, ich vorsichtig - ehrlich antworte und dann vier Stunden später tagelang anhören muss, dass es auf Grund meiner Äußerungen ihr sehr schlecht geht, sie Angst hat, in eine erneute Psychose zu rutschen und, und, und...... gibt es, nach Eurer Erfahrung, etwas, wie ich besser damit umgehen lernen kann?

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Liebe Grüße


RE: Schwester mit Schiziphrenie - AndreaSö - 04.08.2020

Guten Morgen Sternchen 76,

für mich klingt Dein Bericht danach, als würdest Du "in die blöde Erwartungsfalle" tappen - wie auch ich es oft tue. Von einer Reaktion enttäuscht werden kann man nur, wenn man zuvor Erwartungen hatte, die der andere nicht erfüllt/erfüllen kann.

Insgeheim hoffst Du auf eine verständnisvolle Reaktion auf die Beschreibung Deiner Lebenssituation. Wenn Du es schaffst, diese Erwartung abzulegen wird Deine Enttäuschung weniger werden. 

Herzlichen Gruß 
AndreaSö