14.08.2018, 22:39
Geschwisterfragebogen:
Situation mit den Eltern:
Mit meiner Mutter komme ich sehr gut zurecht. So gut, dass die beiden anderen „kranken“ oder „anderen“ Geschwister auf
Erfahrungen mit professionellen Helfern:
Die Dame vom sozialpsychiatrischen Dienst war sehr hilfreich (Ich hatte die Ereignisse der letzten Monate schriftlich dokumentiert, also immer das, was meine Mutter am Telefon erzählt hatte, aufgeschrieben). Nach einer akuten Bedrohungssituation (meine Mutter hatte ich im Schlafzimmer eingeschlossen und mein Bruder drohte einmal, er könne die Tür auch mit einer Axt einschlagen, hat er dann zum Glück doch nicht gemacht) , die zum Glück glimpflich ausgegangen ist, haben wir den Dienst informiert. Die haben daraufhin einen „Hausbesuch“ gemacht. (Meine Mutter war inzwischen in meiner Wohnung.) Es kam zu einer Einweisung meines Bruders. Auch die Polizei bei der meine Mutter Anzeige erstattet hatte, hat sich bei uns gemeldet, und sehr zügig das Rückkehrverbot für die nächsten 10 Tage meinem Bruder in die Psychiatrie zugestellt.
NULL Rückmeldung hat meine Mutter von der Psychiatrie bekommen, in der mein Bruder aufgenommen wurde. Sie wurde lediglich nach drei Tagen informiert, als er entlassen wurde. (Darum hatten wir zuvor telefonisch gebeten.) Angeblich habe er bei der Aufnahme gesagt, er sei freiwillig dort und wurde daher dann recht schnell entlassen. (zunächst Übernachtung bei einer Bekannten, dann Obdachlosigkeit für zwei Monaten, inzwischen wohnt er in einer WG mit Betreeung eines Sozialwerks) . Auf das Angebot meiner Mutter über weitere Informationen wurde nicht eingegangen. Mein Bruder hatte mehrfach um das Vorbeibringen von Sachen (Kleidung, Handy) gebeten, was sie auch gemacht hat.
Was ist besonders belastend? Was hilft bei der Bewältigung der Belastung?
Hilfreich, dieser Artikel hat mit geholfen zu erkennen, wie gefährlich die Situation werden kann, wenn ein psychisch Kranker gewalttätig wird, oder auch Gewalt androht: Artikel Stern Juni 2017 „Tod in Kiel“
Ich habe mich bei der Autorin für diesen Artikel bedankt. Es hat mir geholfen, meiner Mutter klarzumachen, in welcher Gefahr Sie sich befindet. Sie sagte: „Warum zeigst Du mir das? Ich: „Weil Du sonst vielleicht stirbst, wenn das so weitergeht“
lehrreich, wie kraß es bei anderen auch ist: Süddeutsche Zeitung: „Paul sieht Rot“, 14.Juli 2017
Besonders belastend war für mich überhaupt erst mal zu erkennen, dass bestimmte Verhaltensweisen wirklich krankhaft sind. (Behauptungen der Geschwister über Dinge, die so nicht stattgefunden haben).
Androhung meines Bruders, mir beruflich schaden zu wollen. Inzwischen belastet mich das nicht mehr, weil ich weiß, dass er dies in einer nicht gesunden Phase gesagt hat. Leider schon mehrfach.
Aufgrund meiner eigenen Lage habe ich vor drei Jahren begonnen, mir psychologische Hilfe von einem Therapeuten geholt, der auch selbst mal in der Psychiatrie gearbeitet hat. Mit einigen Freunden kann ich inzwischen darüber sprechen.
Mir hat sowohl die therapeutische Hilfe genützt, als auch die Umstellung meiner Ernährung und Kontrolle wie z. B. Meines eigenen Vit-D-Wertes. (Buch: „Stabilität kann man essen“), also mich selbst fitter zu machen. Ich mache auch wieder Sport.
Kommentar einer Dame, die Familienarbeit macht (ein Telefonat, dass ich erst vor zehn Tagen hatte, das mir aber sehr geholfen hat) „Sie können das, was Ihren Bruder /Ihre Schwester bindet, nicht lösen.“
Arbeiten im energetischen Sinn (für einige mag das zu esoterisch sein, aber ich halte von solchen Dingen und der möglichen Kraft die darin liegt immer mehr.) „Lieber (X….) , danke, dass Du die schwere Last aus Mutters Familie trägst. Liebe Ahnen, achtet ihr auf X.“
Zuwachs an Erkenntnis in meiner Persönlichkeitsentwicklung?
Wenn ich was gelernt habe während der letzten Monate dann heißt das Grenzen setzen und auf meine eigenen Bedürfnisse und Gefühle Rücksicht nehmen.
Wenn es mir besser geht, dann ist das kein Verrat.
Ich finde es hilfreich zu lesen, wie es anderen geht. Wir erleben Situationen, die so kraß sind, dass man es nicht jedem erzählen kann und will. Das Internet bietet dazu die Gelegenheit, zu sehen, dass es anderen ähnlich ergeht. Wir ( meine Mutter und ich ) haben viel zu spät Hilfe organisiert. Ich möchte behaupten, dass ich mit dem Beginn der Arbeit mit einem Therapeuten (selbst bezahlt als Coaching begonnen um für mich selbst berufliche und private Dinge selbst zu klären) eine Änderung in das System eingebracht habe.
Beim ersten Termin fragte der Psychologe mich nach dem Ziel der Arbeit:
Ich sagte, ich wolle damit (meiner Familie) nichts mehr zu tun haben. Das war nicht so ernst gemeint wie es klingen mag. Er antwortete: Die Leute, die das haben, sind auch nicht zufrieden.
Und so habe ich eine Arbeit gemacht, die einer Familienaufstellung (nur mental, ein sog. Familienpanorama) ähnelt. Wenn in einer Familie alle wie mit Bindfäden miteinander verbunden sind, dann hat diese Arbeit schon einen Effekt, wie ich feststellten konnte. Wir waren alle sehr eng beieinander. Mein Vater (inzwischen verstorben) war ein schwieriger Charakter. Durch diese Arbeit habe ich mehr Abstand gewonnen und es gibt mehr Bewegungs bzw. Spielraum für alle.
Wunsch an Geschwistergruppen/ Geschwistertreffen?
Keine Selbstbeweihräucherung, sondern Klärung bei der Frage, wo stehe ich? Was kann ich für mich tun, um „heile“ zu bleiben und / oder zu werden?
Welche positiven Berichte gibt es?
Gerade letzte Woche habe ich ein Buch gefunden: „;Morgen bin ich ein Löwe“. Ich habe es noch nicht gelesen, aber es ist der Bericht einer Dame, die mal eine Schizophrenie hatte.
Auch ich bin Teil einer Erbengemeinschaft und es geht um die Frage, inwieweit ist jemand gerade „testierfähig“? (wenn jemand behauptet, es habe einen Termin gegeben, der nicht stattgefunden hat.....) → nicht akute Phase abwarten
Ich bin froh, dass ich hier ehrlich berichten kann. Über die Belastungen, denen ich privat ausgesetzt bin, wissen bei der Arbeit nur eine Kollegin ansatzweise bescheid. Ansonsten inzwischen auch Freunde.
(bearbeitet von Lucie, keine Inhalte geändert)
Situation mit den Eltern:
Mit meiner Mutter komme ich sehr gut zurecht. So gut, dass die beiden anderen „kranken“ oder „anderen“ Geschwister auf
Erfahrungen mit professionellen Helfern:
Die Dame vom sozialpsychiatrischen Dienst war sehr hilfreich (Ich hatte die Ereignisse der letzten Monate schriftlich dokumentiert, also immer das, was meine Mutter am Telefon erzählt hatte, aufgeschrieben). Nach einer akuten Bedrohungssituation (meine Mutter hatte ich im Schlafzimmer eingeschlossen und mein Bruder drohte einmal, er könne die Tür auch mit einer Axt einschlagen, hat er dann zum Glück doch nicht gemacht) , die zum Glück glimpflich ausgegangen ist, haben wir den Dienst informiert. Die haben daraufhin einen „Hausbesuch“ gemacht. (Meine Mutter war inzwischen in meiner Wohnung.) Es kam zu einer Einweisung meines Bruders. Auch die Polizei bei der meine Mutter Anzeige erstattet hatte, hat sich bei uns gemeldet, und sehr zügig das Rückkehrverbot für die nächsten 10 Tage meinem Bruder in die Psychiatrie zugestellt.
NULL Rückmeldung hat meine Mutter von der Psychiatrie bekommen, in der mein Bruder aufgenommen wurde. Sie wurde lediglich nach drei Tagen informiert, als er entlassen wurde. (Darum hatten wir zuvor telefonisch gebeten.) Angeblich habe er bei der Aufnahme gesagt, er sei freiwillig dort und wurde daher dann recht schnell entlassen. (zunächst Übernachtung bei einer Bekannten, dann Obdachlosigkeit für zwei Monaten, inzwischen wohnt er in einer WG mit Betreeung eines Sozialwerks) . Auf das Angebot meiner Mutter über weitere Informationen wurde nicht eingegangen. Mein Bruder hatte mehrfach um das Vorbeibringen von Sachen (Kleidung, Handy) gebeten, was sie auch gemacht hat.
Was ist besonders belastend? Was hilft bei der Bewältigung der Belastung?
Hilfreich, dieser Artikel hat mit geholfen zu erkennen, wie gefährlich die Situation werden kann, wenn ein psychisch Kranker gewalttätig wird, oder auch Gewalt androht: Artikel Stern Juni 2017 „Tod in Kiel“
Ich habe mich bei der Autorin für diesen Artikel bedankt. Es hat mir geholfen, meiner Mutter klarzumachen, in welcher Gefahr Sie sich befindet. Sie sagte: „Warum zeigst Du mir das? Ich: „Weil Du sonst vielleicht stirbst, wenn das so weitergeht“
lehrreich, wie kraß es bei anderen auch ist: Süddeutsche Zeitung: „Paul sieht Rot“, 14.Juli 2017
Besonders belastend war für mich überhaupt erst mal zu erkennen, dass bestimmte Verhaltensweisen wirklich krankhaft sind. (Behauptungen der Geschwister über Dinge, die so nicht stattgefunden haben).
Androhung meines Bruders, mir beruflich schaden zu wollen. Inzwischen belastet mich das nicht mehr, weil ich weiß, dass er dies in einer nicht gesunden Phase gesagt hat. Leider schon mehrfach.
Aufgrund meiner eigenen Lage habe ich vor drei Jahren begonnen, mir psychologische Hilfe von einem Therapeuten geholt, der auch selbst mal in der Psychiatrie gearbeitet hat. Mit einigen Freunden kann ich inzwischen darüber sprechen.
Mir hat sowohl die therapeutische Hilfe genützt, als auch die Umstellung meiner Ernährung und Kontrolle wie z. B. Meines eigenen Vit-D-Wertes. (Buch: „Stabilität kann man essen“), also mich selbst fitter zu machen. Ich mache auch wieder Sport.
Kommentar einer Dame, die Familienarbeit macht (ein Telefonat, dass ich erst vor zehn Tagen hatte, das mir aber sehr geholfen hat) „Sie können das, was Ihren Bruder /Ihre Schwester bindet, nicht lösen.“
Arbeiten im energetischen Sinn (für einige mag das zu esoterisch sein, aber ich halte von solchen Dingen und der möglichen Kraft die darin liegt immer mehr.) „Lieber (X….) , danke, dass Du die schwere Last aus Mutters Familie trägst. Liebe Ahnen, achtet ihr auf X.“
Zuwachs an Erkenntnis in meiner Persönlichkeitsentwicklung?
Wenn ich was gelernt habe während der letzten Monate dann heißt das Grenzen setzen und auf meine eigenen Bedürfnisse und Gefühle Rücksicht nehmen.
Wenn es mir besser geht, dann ist das kein Verrat.
Ich finde es hilfreich zu lesen, wie es anderen geht. Wir erleben Situationen, die so kraß sind, dass man es nicht jedem erzählen kann und will. Das Internet bietet dazu die Gelegenheit, zu sehen, dass es anderen ähnlich ergeht. Wir ( meine Mutter und ich ) haben viel zu spät Hilfe organisiert. Ich möchte behaupten, dass ich mit dem Beginn der Arbeit mit einem Therapeuten (selbst bezahlt als Coaching begonnen um für mich selbst berufliche und private Dinge selbst zu klären) eine Änderung in das System eingebracht habe.
Beim ersten Termin fragte der Psychologe mich nach dem Ziel der Arbeit:
Ich sagte, ich wolle damit (meiner Familie) nichts mehr zu tun haben. Das war nicht so ernst gemeint wie es klingen mag. Er antwortete: Die Leute, die das haben, sind auch nicht zufrieden.
Und so habe ich eine Arbeit gemacht, die einer Familienaufstellung (nur mental, ein sog. Familienpanorama) ähnelt. Wenn in einer Familie alle wie mit Bindfäden miteinander verbunden sind, dann hat diese Arbeit schon einen Effekt, wie ich feststellten konnte. Wir waren alle sehr eng beieinander. Mein Vater (inzwischen verstorben) war ein schwieriger Charakter. Durch diese Arbeit habe ich mehr Abstand gewonnen und es gibt mehr Bewegungs bzw. Spielraum für alle.
Wunsch an Geschwistergruppen/ Geschwistertreffen?
Keine Selbstbeweihräucherung, sondern Klärung bei der Frage, wo stehe ich? Was kann ich für mich tun, um „heile“ zu bleiben und / oder zu werden?
Welche positiven Berichte gibt es?
Gerade letzte Woche habe ich ein Buch gefunden: „;Morgen bin ich ein Löwe“. Ich habe es noch nicht gelesen, aber es ist der Bericht einer Dame, die mal eine Schizophrenie hatte.
Auch ich bin Teil einer Erbengemeinschaft und es geht um die Frage, inwieweit ist jemand gerade „testierfähig“? (wenn jemand behauptet, es habe einen Termin gegeben, der nicht stattgefunden hat.....) → nicht akute Phase abwarten
Ich bin froh, dass ich hier ehrlich berichten kann. Über die Belastungen, denen ich privat ausgesetzt bin, wissen bei der Arbeit nur eine Kollegin ansatzweise bescheid. Ansonsten inzwischen auch Freunde.
(bearbeitet von Lucie, keine Inhalte geändert)