20.05.2018, 20:29
Hallo Bigi,
tut mir leid, das es dir die letzten Woche schlecht ging. Ich kann mir vorstellen, das die Arbeitssuche bei technischer Optik sich noch schwieriger gestaltet, wie bei einer Apothekenhelferin. Dein Bruder hat ja die Klinik auf eigenen Wunsch verlassen. Das stelle ich mir ganz schlimm für dich vor. Meine Schwester geht ja erst gar nicht, aber ich hätte das auch so wie du. Ich würde denken, ok , jetzt ist er in der Klinik und dann wird alles irgendwann gut. Aber nichts da. Das Loch, in das man dann fällt, ist sehr schlimm. Es gibt so ein Sprichwort, das habe ich mal in einem Buch gelesen, ich weiß aber nicht mehr in welchem. Es ging ungefähr so -mit den Niederlagen kann ich umgehen, aber mit der Hoffnung nicht mehr. Und dir und mir und allen Kümmerern wird es auch so gehen.
Ja, wir sind wohl in der selben Lage. Dein Bruder will auch nicht zum Arbeitsamt, dito meine Schwester. Der letzte Stand war, das ich dann, wenn es soweit ist, mit ihr zusammen hingehe. Mal sehen, das kann sich ja alles von Tag zu Tag ändern. Ich darf noch gar nicht daran denken. So Gänge sind ja die Hölle für psychsich Kranke und für die Kümmerer genau so. Na ja, weiteres Kopfkino, wie die Frage, wie es finanziell mit ihr weiter gehen soll. Bei Gelegenheit werde ich wohl mal bei meiner älteren Schwester nachfragen müssen, ob mein Vater ein wenig Geld für meine kranke Schwester beiseite legen kann, es ist ja schließlich auch seine Tochter. Meine älteste Schwester verwaltet das Geld von meinem Vater. Er ist ja im Heim, aber er hat noch Reserven. Das wird kein schönes Gespräch werden.
Das Wochenende, wo sie bei uns war, hätte sie ein paar Tage später ein Vorstellungsgespräch gehabt, nichts dolles, Teilzeitkraft in einer Bäckerei. Sie war so nervös und dann wieder so aggresiv, mein Mann hat uns schon alleine gelassen, das ich das Vorstellungsgespräch dann per mail abgeagt habe. Da war sie dann erst mal froh, aber auch irgentwie nicht. Jetzt treibt mich natürlich die ganze Zeit der Gedanke um, wäre es vielleicht nach den ganzen Absagen die richtige Stelle gewesen, hätten die sie vielleicht genommen. Ganz schlimm. Wie du schon schreibts, man macht nie das richtige. Macht man nichts, ist es nicht gut, macht man was, ist es auch nicht gut.
Ich hoffe jetzt weiter auf August, das die Blutwerte bei meiner Schwester dann so schlecht sind, das der Hausarzt sie ins KH schicken muss.
Mit der Familiendynamik kann ich nicht so mitreden. Ich bin ja bei uns die Einzige, die sich kümmert. Ich bin schon so lange in der Geschwisterrolle, das diese als selbstverständlich angesehen wird. Nicht schön. Und ja, das Muster wiederholt sich für mich ständig. Wie ist es noch mal bei dir. Hast du noch andere Geschwister, die dir beistehen, oder deine Eltern?
Und genau, gut das wir unsere Partner haben. Ich weiß nicht, ob ich die Kraft noch hätte, wenn es sie nicht geben würde. Ich finde auch Kraft durch spazieren gehen, ein gutes Buch lesen und mein Mann schafft es auch immer, mich mal zum Lachen zu bringen.
Hast du dir das mal mit einer Kur überlegt. Vielleicht kannst du ja auch eine mit deinem Partner machen, wenn du nicht alleine möchtest. Das haben Nachbarn von uns auch gemacht.
So, ich mach jetzt mal Schluss. Ich wünsche dir alles Gute und auch viele kurze schöne Momente in der ganzen schwierigen Zeit.
tut mir leid, das es dir die letzten Woche schlecht ging. Ich kann mir vorstellen, das die Arbeitssuche bei technischer Optik sich noch schwieriger gestaltet, wie bei einer Apothekenhelferin. Dein Bruder hat ja die Klinik auf eigenen Wunsch verlassen. Das stelle ich mir ganz schlimm für dich vor. Meine Schwester geht ja erst gar nicht, aber ich hätte das auch so wie du. Ich würde denken, ok , jetzt ist er in der Klinik und dann wird alles irgendwann gut. Aber nichts da. Das Loch, in das man dann fällt, ist sehr schlimm. Es gibt so ein Sprichwort, das habe ich mal in einem Buch gelesen, ich weiß aber nicht mehr in welchem. Es ging ungefähr so -mit den Niederlagen kann ich umgehen, aber mit der Hoffnung nicht mehr. Und dir und mir und allen Kümmerern wird es auch so gehen.
Ja, wir sind wohl in der selben Lage. Dein Bruder will auch nicht zum Arbeitsamt, dito meine Schwester. Der letzte Stand war, das ich dann, wenn es soweit ist, mit ihr zusammen hingehe. Mal sehen, das kann sich ja alles von Tag zu Tag ändern. Ich darf noch gar nicht daran denken. So Gänge sind ja die Hölle für psychsich Kranke und für die Kümmerer genau so. Na ja, weiteres Kopfkino, wie die Frage, wie es finanziell mit ihr weiter gehen soll. Bei Gelegenheit werde ich wohl mal bei meiner älteren Schwester nachfragen müssen, ob mein Vater ein wenig Geld für meine kranke Schwester beiseite legen kann, es ist ja schließlich auch seine Tochter. Meine älteste Schwester verwaltet das Geld von meinem Vater. Er ist ja im Heim, aber er hat noch Reserven. Das wird kein schönes Gespräch werden.
Das Wochenende, wo sie bei uns war, hätte sie ein paar Tage später ein Vorstellungsgespräch gehabt, nichts dolles, Teilzeitkraft in einer Bäckerei. Sie war so nervös und dann wieder so aggresiv, mein Mann hat uns schon alleine gelassen, das ich das Vorstellungsgespräch dann per mail abgeagt habe. Da war sie dann erst mal froh, aber auch irgentwie nicht. Jetzt treibt mich natürlich die ganze Zeit der Gedanke um, wäre es vielleicht nach den ganzen Absagen die richtige Stelle gewesen, hätten die sie vielleicht genommen. Ganz schlimm. Wie du schon schreibts, man macht nie das richtige. Macht man nichts, ist es nicht gut, macht man was, ist es auch nicht gut.
Ich hoffe jetzt weiter auf August, das die Blutwerte bei meiner Schwester dann so schlecht sind, das der Hausarzt sie ins KH schicken muss.
Mit der Familiendynamik kann ich nicht so mitreden. Ich bin ja bei uns die Einzige, die sich kümmert. Ich bin schon so lange in der Geschwisterrolle, das diese als selbstverständlich angesehen wird. Nicht schön. Und ja, das Muster wiederholt sich für mich ständig. Wie ist es noch mal bei dir. Hast du noch andere Geschwister, die dir beistehen, oder deine Eltern?
Und genau, gut das wir unsere Partner haben. Ich weiß nicht, ob ich die Kraft noch hätte, wenn es sie nicht geben würde. Ich finde auch Kraft durch spazieren gehen, ein gutes Buch lesen und mein Mann schafft es auch immer, mich mal zum Lachen zu bringen.
Hast du dir das mal mit einer Kur überlegt. Vielleicht kannst du ja auch eine mit deinem Partner machen, wenn du nicht alleine möchtest. Das haben Nachbarn von uns auch gemacht.
So, ich mach jetzt mal Schluss. Ich wünsche dir alles Gute und auch viele kurze schöne Momente in der ganzen schwierigen Zeit.