24.07.2017, 11:43
Es ist eine sehr gute Idee, dass wir uns hier vorstellen sollten!
Ich bin ein Mitglied der Moderatorengruppe und war an der Gründung des Netzwerkes beteiligt.
Meine Kindheit habe ich mit einem zwei Jahre älteren Bruder verbracht, er wurde im Alter von ca. 19 Jahren krank, was zunächst nicht erkannt wurde - zwei Jahre später wurde er unter bedrückenden Rahmenbedingungen in eine Klinik gebracht.
Erst im Erwachsenenalter und nachdem ich bereits ca. 15 Jahre (auf seine Anregung hin!) in der Gemeindepsychiatrie gearbeitet habe wurde mir klar: die Tatsache der Bruder von Ingo zu sein hat mein Leben maßgeblich mit beeinflusst, meine Einstellungen, meine Interessen im Studium, meine endgültige Berufswahl (Gemeindepsychiatrie).
Was für mich ganz persönlich daran besonders wichtig ist:
Es gab viele traurige und bedrückende Erlebnisse, aber der Bruder von Ingo zu sein war für mich - nicht erst aus heutiger Sicht - ein enormer Gewinn! Übrigens nicht nur für mich allein: auch meine Frau und mein Sohn sagen das Gleiche. Gern hätte ich erlebt, wie er sich meinem Enkel gegenüber im Rahmen seiner Möglichkeiten liebevoll gekümmert hätte, so wie bei meinem Sohn. Es ist anders gekommen: trotz flexibler professioneller Hilfe und obwohl meine Frau, meine Mutter und ich uns um ihn bemüht haben - er hat im Zuge einer sehr lange anhaltenden Depression das Leben, wie er es in dieser Zeit leben musste, nicht mehr ausgehalten und hat sich mit gehorteten Psychopharmaka suizidiert. Mich hat das Demut gelehrt.
Obwohl ich meinen Bruder vor mehr als 10 Jahren beerdigen musste lebt er in meiner Seele ein sehr aktives Leben; wahrscheinlich bin ich deshalb auch mit fast 73 Jahren noch aktiv, in der Angehörigenbewegung und in der Aktion Psychisch Kranke (als Vorstandsmitglied). Zu den vielen interessanten Anlässen in Deutschland komme ich nur hin und wieder, da ich die meiste Zeit des Jahres inzwischen in einem türkischen Bergdorf (aber nicht weit entfernt vom Meer und einer Kleinstadt) lebe.
Mein Wunsch an dieses Forum
Viele Beiträge von anderen Geschwistern, die ihre Erfahrungen zur Verfügung stellen und die, wenn sie darum bitten, von anderen erfahrenen Geschwistern Hinweise erhalten, wie sich unter den sehr unterschiedlichen Bedingungen und sehr unterschiedlichen Verhaltensweisen der Schwester oder des Bruders sowie der Eltern ein möglichst gutes Leben als "sog. gesundes Geschwister" leben lässt.
Mein Wunsch an unsere Eltern, Partner, Kinder, Onkel und Tanten
Was wir hier miteinander austauschen ist wahrscheinlich auch für die anderen Familienmitglieder interessant, und es ist gut möglich, dass sie einige Dinge anders sehen. Darum fände ich es ganz toll, wenn auch mal Eltern, Kinder, Onkel oder Tanten, und natürlich Ehepartner, die hoffentlich vielfältigen Debatten aus ihrer Erfahrung heraus kommentieren würden.
Auf weitere persönliche Vorstellungen freue mich schon jetzt, ebenso auf Kommentare zu meinen Zeilen.
Liebe Grüße
Reinhard
Ich bin ein Mitglied der Moderatorengruppe und war an der Gründung des Netzwerkes beteiligt.
Meine Kindheit habe ich mit einem zwei Jahre älteren Bruder verbracht, er wurde im Alter von ca. 19 Jahren krank, was zunächst nicht erkannt wurde - zwei Jahre später wurde er unter bedrückenden Rahmenbedingungen in eine Klinik gebracht.
Erst im Erwachsenenalter und nachdem ich bereits ca. 15 Jahre (auf seine Anregung hin!) in der Gemeindepsychiatrie gearbeitet habe wurde mir klar: die Tatsache der Bruder von Ingo zu sein hat mein Leben maßgeblich mit beeinflusst, meine Einstellungen, meine Interessen im Studium, meine endgültige Berufswahl (Gemeindepsychiatrie).
Was für mich ganz persönlich daran besonders wichtig ist:
Es gab viele traurige und bedrückende Erlebnisse, aber der Bruder von Ingo zu sein war für mich - nicht erst aus heutiger Sicht - ein enormer Gewinn! Übrigens nicht nur für mich allein: auch meine Frau und mein Sohn sagen das Gleiche. Gern hätte ich erlebt, wie er sich meinem Enkel gegenüber im Rahmen seiner Möglichkeiten liebevoll gekümmert hätte, so wie bei meinem Sohn. Es ist anders gekommen: trotz flexibler professioneller Hilfe und obwohl meine Frau, meine Mutter und ich uns um ihn bemüht haben - er hat im Zuge einer sehr lange anhaltenden Depression das Leben, wie er es in dieser Zeit leben musste, nicht mehr ausgehalten und hat sich mit gehorteten Psychopharmaka suizidiert. Mich hat das Demut gelehrt.
Obwohl ich meinen Bruder vor mehr als 10 Jahren beerdigen musste lebt er in meiner Seele ein sehr aktives Leben; wahrscheinlich bin ich deshalb auch mit fast 73 Jahren noch aktiv, in der Angehörigenbewegung und in der Aktion Psychisch Kranke (als Vorstandsmitglied). Zu den vielen interessanten Anlässen in Deutschland komme ich nur hin und wieder, da ich die meiste Zeit des Jahres inzwischen in einem türkischen Bergdorf (aber nicht weit entfernt vom Meer und einer Kleinstadt) lebe.
Mein Wunsch an dieses Forum
Viele Beiträge von anderen Geschwistern, die ihre Erfahrungen zur Verfügung stellen und die, wenn sie darum bitten, von anderen erfahrenen Geschwistern Hinweise erhalten, wie sich unter den sehr unterschiedlichen Bedingungen und sehr unterschiedlichen Verhaltensweisen der Schwester oder des Bruders sowie der Eltern ein möglichst gutes Leben als "sog. gesundes Geschwister" leben lässt.
Mein Wunsch an unsere Eltern, Partner, Kinder, Onkel und Tanten
Was wir hier miteinander austauschen ist wahrscheinlich auch für die anderen Familienmitglieder interessant, und es ist gut möglich, dass sie einige Dinge anders sehen. Darum fände ich es ganz toll, wenn auch mal Eltern, Kinder, Onkel oder Tanten, und natürlich Ehepartner, die hoffentlich vielfältigen Debatten aus ihrer Erfahrung heraus kommentieren würden.
Auf weitere persönliche Vorstellungen freue mich schon jetzt, ebenso auf Kommentare zu meinen Zeilen.
Liebe Grüße
Reinhard