Gveon stellt sich vor
#1
Hallo zusammen,

ich bin hier neu und habe persönlich keine psychischen Krankheiten. Aber meine Schwester (34) leidet seit mehreren Jahren unter Depression, Zwangsstörung (OCD) und v.a. Bordeilinie-Störung. Ihr Arzt ist sich nicht sicher, ob sie bipolar ist, kann das aber nicht ausschließen.

Wir beide sind Ausländer aus einem Drittstaat, und sind nach Deutschland gegangen, um zu arbeiten (ich) und zu studieren (meine Schwester). Zu dieser Zeit war sie leicht manisch und hat viel Nützliches getan. In 2 Jahren ist ihr gelungen, fließend in Deutsch zu werden, eine Sprachprüfung mit sehr guten Noten zu bestehen, einen Studienplatz an einer Uni zu bekommen und einen wirklich gut bezahlten Job als Werkstudentin zu finden. Aber kurz danach verfiel sie in Depression.

Schon seit mehr als einem Jahr kann sie meistens kaum etwas machen. Ab und zu geht es ihr zwar besser, aber ich kann nie vorhersagen, wie lange das hält (einen Tag, eine Woche oder einen Monat) und was die nächste Verschlechterung verursachen wird. Das könnte alles Mögliches sein - ein unbedachtes Wort, ein Beitrag im Internet, ein Problem mit einem gekauften Ware… Ich könnte das weiter und weiter aufzählen.

Als ihr erstmals schlecht geworden ist, ging sie zu einem niedergelassenen Arzt und bekam eine Behandlung durch Antidepressiva, Neuroleptika und Anxiolytika. Ihr wurde auch empfohlen, zu psychotherapeutischen Gespräche zu gehen, welche sie nach 5-6 Sitzungen unterbrach, da sie sie als „sinnlos“ betrachtete. Meiner Ansicht nach haben die Medikamente ihr geholfen, um ihr Zustand zumindest zu stabilisieren.

Leider hat sie schon zweimal ihre medikamentöse Behandlung unterbrochen. Erste Mai dauerte ca. 1 Monat, dann ging sie wieder zum Arzt, bekam wieder ihr Medizin und eine Verordnung von Krankenhausbehandlung. Bedauerlicherweise hat ihre Versicherung damals abgelehnt, die Kosten ihrer Krankenhausbehandlung zu übernehmen. Wir mussten die Sache einem Anwalt übergeben, und das dauerte fast 7 Monaten.

Als die Versicherung endlich eine Zusage für Kostenübernahme erteilte, kam Corona in Spiel… Jetzt hat meine Schwester immer noch die Möglichkeit, in einer Klinik zu gehen, will das aber nicht mehr. Sie unterbrach ihre medikamentöse Behandlung, sie weigert sich, eine Maske zu tragen und die Wohnung zu verlassen. Manchmal geht es ihr immer noch ein bisschen besser, aber sie ist sehr, sehr schwach und depressiv. Sie sagt immer und immer wieder, dass die ganze Welt da draußen nicht real ist, dass sie sich nirgendwo mehr zuhause fühlt und dass sie nichts mehr will.



Ehrlich gesagt, ich fühle mich frustriert… Ich weiß nicht, wie noch ich ihr helfen kann und ich habe Angst, dass sie etwas tut, das nicht mehr rückgängig zu machen ist.

Vielleicht habt ihr einen Rat, was ich tun kann?

Ich bitte um Entschuldigung für mein schlechtes Deutsch und bedanke mich im Voraus für eure Antworten.
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#2
Hallo Gveon,
ich glaube, du tust alles was du kannst.
Wenn deine Schwester in keine Klinik will, dann ist das ihre Entscheidung. So wie du schreibst ist es aber wohl die einzige Option, die ihr helfen könnte.
Hier ein Link, der dir/euch vielleicht helfen kann.

https://www.neurologen-und-psychiater-im...zidgefahr/
Wünsche dir viel Kraft, Mut und Energie. Es ist toll dass du deine Schwester unterstützt. Achte gut auf dich und deine Gesundheit und bleib stark.
VG,
werwoiss




www.mutmachleute.de
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