09.12.2018, 15:34
Hallo miteinander,
ich hatte hier vor einiger Zeit über die Situation mit meiner Schwester berichtet und war jetzt lange still.
Damals war meine Sorge, dass sie einen Haftantrittstermin hatte verstreichen lassen - sie war wegen Schwarzfahrens verurteilt worden. Zahlen konnte sie nicht - sie lebt von Hartz IV - und hat sich geweigert freiwillige Arbeit zu leisten. Zum einen war sie der Überzeugung, dass sie dort alle angucken, weil jeder wüsste, dass sie in der Psychiatrie war, und dass sie ihre Zeit besser darauf verwendet, eine Tätigkeit zu finden, die ihrer Qualifikation entspricht, um dann bezahlen zu können. Allerdings hat sie seit 5 Jahren nicht mehr gearbeitet, weil sie dazu schlicht nicht in der Lage ist. Die letzten Jobs hat sie hingeschmissen, weil sie der Ansicht war, andere würden gegen sie intrigieren.
Meine Schwester leidet unter Schizophrenie, hat einen massiven Verfolgungswahn und ist der Überzeugung, dass es eine weltweite Verschwörung gibt, um ihren Ruf und ihr Leben zu zerstören. Meine andere Schwester und mich hat sie im Verdacht, darin verwickelt zu sein oder zumindest nicht genug zu ihrer Unterstützung zu tun.
Im Sommer war meine schwer demente Mutter lebensbedrohlich krank und das hat meine Schwester noch weiter aus der Bahn geworfen. Sie ist davon überzeugt, dass ich versucht habe, sie umzubringen und wollte mich wegen versuchten Mordes anzeigen. Meine Mutter wohnt in meiner Nähe in einem Pflegeheim, meine Schwester rund 500 km entfernt. Jetzt taucht sie alle paar Tage bei meiner Mutter auf, weil sie überzeugt ist, dass nur sie willens und in der Lage ist, ihre Genesung zu unterstützen. Sie beschimpft das Pflegepersonal und verunsichert meine Mutter hochgradig.
In den ersten Tagen hat sie im Zimmer meiner Mutter auf dem Sofa geschlafen, inzwischen hat das Pflegeheim das - mit meiner Zustimmung - untersagt. Wo sie jetzt übernachtet, weiss ich nicht, auch nicht woher sie das Geld für die Fahrkarten nimmt. Sie ist in der letzten Woche 3x angereist. Offensichtlich hat sie allerdings ihre Miete nicht bezahlt. Sie war schon einmal wohnungslos . Ich habe jetzt eine gesetzliche Betreuung für sie angeregt, aber eine Entscheidung darüber wird dauern und ich weiss nicht, wie ich mit der akuten Situation umgehen soll.
Gestern erhielt ich wieder einen Anruf aus dem Pflegeheim von einer Bekannten meiner Mutter. Meine Mutter wäre völlig verschreckt, meine Schwester würde sie im Dunkeln sitzen lassen, wenn sie selbst nachmittags schlafen will, würde im Zimmer Chaos verbreiten und hätte die Bekannte und das Pflegepersonal angeschrien.
Ich bin inzwischen so weit, dass ich denke, dass eine Zwangseinweisung für meine Schwester das Beste wäre. Die Entwicklung geht so rasant bergab, dass ich mich nicht traue, weiter zuzugucken. Und unserer Mutter kann man das einfach nicht zumuten. Theoretisch wäre ein Hausverbot möglich. Vielleicht würde das auch ein Verhalten auslösen, das zu einer Einweisung führt. Zudem bin ich überzeugt, dass die Kliniksituation hier VIEL besser ist, als in ihrer Heimatstadt. Dort war sie während ihres Aufenthalts in einem Vierbett-Zimmer. Hier gibt es Ein- und Zweibettzimmer. Dort kennt sie niemanden mehr. Hier hat sie zumindest zwei Schwestern, die noch Verantwortung für sie empfinden. Aber ich kenne mich natürlich nicht aus und die Meinungen über eine Zwangseinweisung gehen so weit auseinander.
Ich wollte mich bzgl. der weiteren Vorgehensweise beraten lassen, was am Wochenende natürlich schwierig ist. Bei den Hotlines habe ich niemanden erreicht bzw. es war besetzt. Schließlich habe ich die Polizei angerufen, mit denen hatte ich immerhin nach der Anzeige gesprochen und der Gesprächspartner wirkte recht verständnisvoll. Gestern war das leider anders. Ich habe versucht, den Fall zu schildern, aber im Endeffekt meinte der Polizist nur, ich solle meine Schwester doch einfach bei mir übernachten lassen und gut wäre es. Ich hatte zwischendrin schon versucht das Gespräch zu retten, gesagt, dass die Situation für mich emotional sehr schwierig sei und er natürlich mit größerer Distanz darauf gucken kann. Auf das Statement sagte ich dann, dass er offensichtlich keine Ahnung habe, wie schwierig es ist, einen schwer psychisch kranken Menschen in der Familie zu haben. Er sagte dann nur, wenn ich meinet. er habe keine Ahnung, könnten wir das Gespräch ja auch beenden und legte auf.
Ich hoffe, dass ich morgen beim sozialpsychiatrischen Dienst Hilfe finde und werde mit der Ärztin meiner Mutter sprechen. Ich weiß nicht, um wen ich mir im Moment größere Sorgen machen soll und habe keine Ahnung, wie ich weiter verfahren soll.
ich hatte hier vor einiger Zeit über die Situation mit meiner Schwester berichtet und war jetzt lange still.
Damals war meine Sorge, dass sie einen Haftantrittstermin hatte verstreichen lassen - sie war wegen Schwarzfahrens verurteilt worden. Zahlen konnte sie nicht - sie lebt von Hartz IV - und hat sich geweigert freiwillige Arbeit zu leisten. Zum einen war sie der Überzeugung, dass sie dort alle angucken, weil jeder wüsste, dass sie in der Psychiatrie war, und dass sie ihre Zeit besser darauf verwendet, eine Tätigkeit zu finden, die ihrer Qualifikation entspricht, um dann bezahlen zu können. Allerdings hat sie seit 5 Jahren nicht mehr gearbeitet, weil sie dazu schlicht nicht in der Lage ist. Die letzten Jobs hat sie hingeschmissen, weil sie der Ansicht war, andere würden gegen sie intrigieren.
Meine Schwester leidet unter Schizophrenie, hat einen massiven Verfolgungswahn und ist der Überzeugung, dass es eine weltweite Verschwörung gibt, um ihren Ruf und ihr Leben zu zerstören. Meine andere Schwester und mich hat sie im Verdacht, darin verwickelt zu sein oder zumindest nicht genug zu ihrer Unterstützung zu tun.
Im Sommer war meine schwer demente Mutter lebensbedrohlich krank und das hat meine Schwester noch weiter aus der Bahn geworfen. Sie ist davon überzeugt, dass ich versucht habe, sie umzubringen und wollte mich wegen versuchten Mordes anzeigen. Meine Mutter wohnt in meiner Nähe in einem Pflegeheim, meine Schwester rund 500 km entfernt. Jetzt taucht sie alle paar Tage bei meiner Mutter auf, weil sie überzeugt ist, dass nur sie willens und in der Lage ist, ihre Genesung zu unterstützen. Sie beschimpft das Pflegepersonal und verunsichert meine Mutter hochgradig.
In den ersten Tagen hat sie im Zimmer meiner Mutter auf dem Sofa geschlafen, inzwischen hat das Pflegeheim das - mit meiner Zustimmung - untersagt. Wo sie jetzt übernachtet, weiss ich nicht, auch nicht woher sie das Geld für die Fahrkarten nimmt. Sie ist in der letzten Woche 3x angereist. Offensichtlich hat sie allerdings ihre Miete nicht bezahlt. Sie war schon einmal wohnungslos . Ich habe jetzt eine gesetzliche Betreuung für sie angeregt, aber eine Entscheidung darüber wird dauern und ich weiss nicht, wie ich mit der akuten Situation umgehen soll.
Gestern erhielt ich wieder einen Anruf aus dem Pflegeheim von einer Bekannten meiner Mutter. Meine Mutter wäre völlig verschreckt, meine Schwester würde sie im Dunkeln sitzen lassen, wenn sie selbst nachmittags schlafen will, würde im Zimmer Chaos verbreiten und hätte die Bekannte und das Pflegepersonal angeschrien.
Ich bin inzwischen so weit, dass ich denke, dass eine Zwangseinweisung für meine Schwester das Beste wäre. Die Entwicklung geht so rasant bergab, dass ich mich nicht traue, weiter zuzugucken. Und unserer Mutter kann man das einfach nicht zumuten. Theoretisch wäre ein Hausverbot möglich. Vielleicht würde das auch ein Verhalten auslösen, das zu einer Einweisung führt. Zudem bin ich überzeugt, dass die Kliniksituation hier VIEL besser ist, als in ihrer Heimatstadt. Dort war sie während ihres Aufenthalts in einem Vierbett-Zimmer. Hier gibt es Ein- und Zweibettzimmer. Dort kennt sie niemanden mehr. Hier hat sie zumindest zwei Schwestern, die noch Verantwortung für sie empfinden. Aber ich kenne mich natürlich nicht aus und die Meinungen über eine Zwangseinweisung gehen so weit auseinander.
Ich wollte mich bzgl. der weiteren Vorgehensweise beraten lassen, was am Wochenende natürlich schwierig ist. Bei den Hotlines habe ich niemanden erreicht bzw. es war besetzt. Schließlich habe ich die Polizei angerufen, mit denen hatte ich immerhin nach der Anzeige gesprochen und der Gesprächspartner wirkte recht verständnisvoll. Gestern war das leider anders. Ich habe versucht, den Fall zu schildern, aber im Endeffekt meinte der Polizist nur, ich solle meine Schwester doch einfach bei mir übernachten lassen und gut wäre es. Ich hatte zwischendrin schon versucht das Gespräch zu retten, gesagt, dass die Situation für mich emotional sehr schwierig sei und er natürlich mit größerer Distanz darauf gucken kann. Auf das Statement sagte ich dann, dass er offensichtlich keine Ahnung habe, wie schwierig es ist, einen schwer psychisch kranken Menschen in der Familie zu haben. Er sagte dann nur, wenn ich meinet. er habe keine Ahnung, könnten wir das Gespräch ja auch beenden und legte auf.
Ich hoffe, dass ich morgen beim sozialpsychiatrischen Dienst Hilfe finde und werde mit der Ärztin meiner Mutter sprechen. Ich weiß nicht, um wen ich mir im Moment größere Sorgen machen soll und habe keine Ahnung, wie ich weiter verfahren soll.