28.07.2017, 11:32
Hallo,
ich bin Mitte 50, wohne in der Nähe von Ulm und die große Schwester von vier Brüdern. Meine Mutti und meine Geschwister leben in der Nähe von Dresden, ich bin aus beruflichen Gründen schon 1982 mit meiner eigenen Familie weggezogen. Früher war der Kontakt zu meinen Eltern und Brüdern weit intensiver als in den letzten 10 Jahren. Jetzt rufen wir uns zu den Geburtstagen an, und Besuche finden kaum noch statt. Naja, jeder führt sein eigenes Leben, das ist nun mal so.
Mein "Sorgenbruder" hat im März seinen zweiten Suizidversuch unternommen, im vorigen Jahr war der erste. Beide Male wurde er wieder zurückgeholt. Vor ungefähr drei Jahren begann er mit erhöhtem Alkoholkonsum, was für ihn ziemlich untypisch ist. Er war immer derjenige, der den Fahrer bei Familienfeiern gespielt hat und nüchtern blieb.
Nach den Krankenhausaufenthalten kam er zum Entzug und Therapie in psychiatrische Anstalten. Zurzeit ist er noch krank geschrieben mit einer bakteriellen Infektion aus dem Krankenhaus und befindet sich allein in seinem Haus. Sein Handy hat er abgeschaltet und lässt auch niemand an sich heran.
Ich telefoniere, so oft ich kann, mit meiner Mutti oder meinen anderen Brüdern, aber im Grunde sind wir alle ratlos. Jeder hat ihm schon Hilfe angeboten, auch seine Arbeitskollegen, immer abgelehnt.
Gestern sprach ich lange mit meinem jüngsten Bruder, der immer den engsten Bezug zu unserem "Sorgenbruder" hatte. Er hatte ihn kurz gesehen und hatte den Eindruck, das er wieder Alkohol trinkt.
Jeder aus unserer Familie hat sich schon so manche Nacht mit Sorgen und Grübeleien um den Schlaf gebracht. Aber wir sind am Ende und können nichts tun!
Für mich ist die räumliche Distanz zu meinem "Sorgenbruder" auch ein Problem, im März habe ich ihn auf der Intensivstation besucht,da lag er noch im künstlichen Koma und Ende Mai in der REHA Klinik. Dort machte er auf mich noch einen einigermaßen guten Eindruck.
Nun sieht die Sache wieder anders aus....
Vielleicht sind wir ihm auf die Nerven gegangen und haben ihn zu sehr bedrängt? Meine Mutti kommt mit der Situation auch nicht klar,jeder zweite Satz von ihr "Ich möchte ihm helfen und weiß nicht wie."
Wir Geschwister versuchen zusammenzuhalten, entfernen uns aber immer mehr voneinander, auch Schuldzuweisungen haben die Runde gemacht. Alles nicht so einfach und wir haben im Hinterkopf die unheilvolle Ahnung, wie diese Situation enden wird.
ich bin Mitte 50, wohne in der Nähe von Ulm und die große Schwester von vier Brüdern. Meine Mutti und meine Geschwister leben in der Nähe von Dresden, ich bin aus beruflichen Gründen schon 1982 mit meiner eigenen Familie weggezogen. Früher war der Kontakt zu meinen Eltern und Brüdern weit intensiver als in den letzten 10 Jahren. Jetzt rufen wir uns zu den Geburtstagen an, und Besuche finden kaum noch statt. Naja, jeder führt sein eigenes Leben, das ist nun mal so.
Mein "Sorgenbruder" hat im März seinen zweiten Suizidversuch unternommen, im vorigen Jahr war der erste. Beide Male wurde er wieder zurückgeholt. Vor ungefähr drei Jahren begann er mit erhöhtem Alkoholkonsum, was für ihn ziemlich untypisch ist. Er war immer derjenige, der den Fahrer bei Familienfeiern gespielt hat und nüchtern blieb.
Nach den Krankenhausaufenthalten kam er zum Entzug und Therapie in psychiatrische Anstalten. Zurzeit ist er noch krank geschrieben mit einer bakteriellen Infektion aus dem Krankenhaus und befindet sich allein in seinem Haus. Sein Handy hat er abgeschaltet und lässt auch niemand an sich heran.
Ich telefoniere, so oft ich kann, mit meiner Mutti oder meinen anderen Brüdern, aber im Grunde sind wir alle ratlos. Jeder hat ihm schon Hilfe angeboten, auch seine Arbeitskollegen, immer abgelehnt.
Gestern sprach ich lange mit meinem jüngsten Bruder, der immer den engsten Bezug zu unserem "Sorgenbruder" hatte. Er hatte ihn kurz gesehen und hatte den Eindruck, das er wieder Alkohol trinkt.
Jeder aus unserer Familie hat sich schon so manche Nacht mit Sorgen und Grübeleien um den Schlaf gebracht. Aber wir sind am Ende und können nichts tun!
Für mich ist die räumliche Distanz zu meinem "Sorgenbruder" auch ein Problem, im März habe ich ihn auf der Intensivstation besucht,da lag er noch im künstlichen Koma und Ende Mai in der REHA Klinik. Dort machte er auf mich noch einen einigermaßen guten Eindruck.
Nun sieht die Sache wieder anders aus....
Vielleicht sind wir ihm auf die Nerven gegangen und haben ihn zu sehr bedrängt? Meine Mutti kommt mit der Situation auch nicht klar,jeder zweite Satz von ihr "Ich möchte ihm helfen und weiß nicht wie."
Wir Geschwister versuchen zusammenzuhalten, entfernen uns aber immer mehr voneinander, auch Schuldzuweisungen haben die Runde gemacht. Alles nicht so einfach und wir haben im Hinterkopf die unheilvolle Ahnung, wie diese Situation enden wird.