Monima stellt sich vor
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Hallo ihr Lieben,
ich habe gerade dieses Forum entdeckt und möchte gerne meine Erlebnisse in Bezug auf meine Schwester teilen, die erst seit kurzem an einer Psychose leidet.
Kurz zu miener Schwester: sie ist 31 und hat dieses Jahr im April ein Master in Kulturwissenschaften mit 1.0 erfolgreich abgeschlossen. ALllerdings gibt es zur Zeit viele Umbrüche in ihrem Leben: sie hat vor einem halben JAhr mit ihrem langjährigen Freund Schluss gemacht, ihre Wohnung aufgegeben und ist zu meinen Eltern gezogen, hat keinen Job, extrem viele Hobbys und Projekte, mit denen sie sich in letzter Zeit extrem überfordert hat.

Um genau zu sein, hat das ganze erst letzte Woche so richtig merkbar angefangen. Erst hat sie uns mitgeteilt, dass sie an Lungenkrebs leiden würde und ein Tumor in ihrem Kopf hätte und sie wohl nicht mehr lange leben würde. Wir haben uns schon darauf eingestellt nicht mehr lange mit meiner Schwestern sein zu können.
Am nächste Tag behauptete sie plötzlich, das ganze wäre nur ein Test von einer Person gewesen, mit der sie wohl über 12 Stunden im Kopf "telepatiert" hätte. Diese Person hätte ihr wohl mitgeteilt, dass sie diese Krankheiten hätte, um sie auf härteste Tour mit dem Thema Tod zu konfrontieren. Es klang natürlich super absurd und wir waren auch irgendwie total verwirrt,warum sie so einen Quatsch erzählt, aber wir waren einfach froh, dass sie nicht krank war.

Einen Tag darauf, wollte sie plötzlich im Pyjama rausrennen und sagte meinen Eltern, dass sie sich jetzt umbringen müsse, damit sie (meine Eltern) in Sicherheit wären. Meine Eltern haben sie zu Hause festgehalten, alle Türen verschlossen und alle Schlüssel versteckt. Zu dieser Zeit war ich auf dem Weg dorthin, da meine Mutter mich über den Anfall meiner Schwester informiert hatte. Als ich ankam, war meine Schwester verschwunden. Ich habe eine Stunde nach ihr gesucht. ALs ich schon wieder auf dem Weg zu meinen Eltern war, fiel mir noch ein Park ein, in dem meine Schwester sein könnte. Dort habe ich sie dann ach entdeckt: auf einem etwar 2 Metre hohen Zaun,mit einem Kabel um den Hals, der am anderen Ende am Zaun festgebunden war, der so hoch war, dass sie sich daran erhängen konnte. Ich habe sie mit großer Mühe und mit Hilfe von 4 Polizisten dort runterbekommen. Im Krankenhaus wollte sie 2 Mal wegrennen, bis sie in der Psychatrischen Abteilung in ein Zimmer geschlossen wurde.

Inzwischen ist sie in einem offenen Raum und ihr scheint es erstaunlich gut zu gehen. Fast, als wäre sie einfach wieder die Alte. Sie studier tihre Jazz-Klavier-Bücher, geht raus in den Garten, isst wieder normal, ist total motiviert in Hinblick auf die Zukunft, redet aber auch offen überen ihren Zustand und die Sorgen, die sie diesbezüglich hat.

Nun stellen sich für mich viele Fragen bzw. gibt es viele Dinge, die mich zum Nachdenken bringen:
Als erstes bin ich natürlich super froh, dass es ihr wieder besssr geht. Doch weiß ich auch, dass ich damit rechnen muss, dass es jeder Zeit wieder kippen kann. Manchmal habe ich ANgst, dass ich was Falsches sage und sie dass verunsicert und sie wieder ein Stück näher an die Psychose brnigen könnte. SOllte ich mit ihr offen über solche Probleme reden? oder würde sie das noch mehr verunsichern?

Hat jemand ähnliche Erfahrungen gesammelt und kann mir sagen, wie ich diese schrecklichen Bilder (meine Schwester auf dem Zaun) aus meinem Kopf kriege? Sobald ich die Augen schließe sehe ich sie...

Generell würde es mich freuen sich einfach auszutauschen und zu hören, wie andere Mneschen mit solchen Situationen umgehen.

Vielen Dank für die Geduld, diesen elendig langen Text zu lesen..

Liebe Grüße
Monima
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