Paule stellt sich vor
#1
Hallo,

ich freue mich, dass ich dieses Forum gefunden habe. Ich bin 35Jahre alt und meine 36 jährige Schwester ist seit ca. 16 Jahren an Schiziphrenie erkrannt. Es begann in ihrem Medizinstudium und es dauerte auch ein paar Jahre bis es richtig diagnostiziert wurde. Für sie ging es Stück für Stück abwärts -> Studium nicht gepackt -> Ausbildung begonnen - im 3 Lehrjahr abgebrochen -> Bundesfreiwilligendienst - kurz vor Ende abgebrochen. Dazwischen verschiedene stationäre Aufenthalte. 

Sie hat keine Arbeit und lebt bei meinen Eltern. Diese kämpfen die letzten Jahre immer stärker mit der Situation. Sie trauen sich nun schon gar nicht mehr in den Urlaub zu fahren, da sie Sorge haben meine Schwester fackelt das Haus ab.

Mich besorgt die gesamte Situation. Meine Schwester hat keine Krankheitseinsicht und ist auch für Wohngruppen, Gespräche mit Ärzten ... nicht offen. Da ist seit anfang an kein rankommen. Sie nimmt aber ihre Medizin. Der sozialmedizinische Dienst sieht kein Drang zum Handeln. Die Psychaterin hat sie medizinisch eingestellt und damit ist die fertig. Vom gesamten System fühlen wir uns mächtig allein gelassen. Meine Mama dreht nun selber stehts mehr ab und hat schon eine Psychologin aufgesucht. 

Wir waren als Kinder sehr eng. Mich macht es sehr traurig wenn ich sie sehe. Die Krankheit hat sie vereinnahmt und sie lebt in einer Welt die vorallem aus Personen aus der Zeit vor ihrer Erkrankung besteht. 

Ich würde mir gerne wünschen, dass meine Schwester eine kleine Wohnung hat und eine mini Beschäftigung die ihr Freude bereitet. 
Es wäre schön, wenn ich in diesem Forum ein wenig Unterstützung und Hilfestellung finden kann.

Seit alle lieb gegrüßt.  Shy
Paule
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#2
Hallo Paule,
Danke für deine Vorstellung.
Wir alle sorgen uns um unsere Geschwister. Das Wichtigste ist aus meiner Sicht, dass man gut auf sich selbst achtet. Deine Schwester ist erwachsen, du auch. Du kannst sie nur unterstützen in dem du ein offenes Ohr für sie hast. Es muss aber alles von ihr selbst kommen. Es lässt sich da normalerweise nichts erzwingen. Auch die Bereitschaft für eine weitergehende Therapie müsste von deiner Schwester kommen. Wir hoffen alle, dass unsere Geschwister ein möglichst glückliches Leben führen können und unsere Familie einen guten und positiven Weg findet. Du schreibst, dass sich deine Mama auch schon Hilfe gesucht hat. Das ist gut. Eine psychische Erkrankung ist für die Angehörigen, vor allem für Mamas, sehr schwierig und kraftraubend. Sich selbst Hilfe zu suchen ist sehr wichtig. Nur wenn man selbst stark und gesund ist, kann man seine erkrankten Angehörigen unterstützen, wenn sie es zulassen.
Kennst du das Buch "übersehene Geschwister"? Vielleicht kann dir das auch helfen. Ich kann es nur empfehlen.
Außerdem möchte ich dir die "Mutmachleute" empfehlen:  www.mutmachleute.de
Ich hoffe, das hilft dir ein bisschen.
VG,
werwoiss
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