10.11.2018, 22:18
hi
ich bin 43 jahre, verheiratet, habe 3 kinder, eine pflegebedürftige mama, einen 3 jahre jüngeren bruder mit psychose (bin für beide die bevollmächtigte/betreuerin) und arbeite ehrenamtlich bei verschiedenen projekten.
ich glaube, grundsätzlich habe ich mich hier angemeldet, weil ich es wichtig finde menschen kennen zu lernen, die ein ähnliches leben leben. nicht jedes mal das gefühl zu haben mir wächst ein zweiter kopf nur weil ich jemandem von mir und meinen lieben erzähle. verständnis finden anstatt erschrecken oder unglauben auslösen.
ich persönlich lebe dieses leben mit all seinen schwierigkeiten schon lange und bin mir auch des ausmaßes bewusst den es noch in zukunft haben wird. da ich allerdings schon vor alldem für mich meine berufung in der klinischen psychiatrie gefunden habe und diesen job als sehr erfüllend empfinde ist vieles von dem was nun mein privates leben umgekrempelt hat weniger belastend. auch das ich sehr pragmatisch bin macht das ganze einfacher.
vieles was kam und noch kommt ist schon im vorfeld grob abgesteckt und mit einem handlungsrahmen versehen worden so dass im fall eines falles so wenig wie möglich an zusätzlicher belastung im organisatorischen entsteht und der fokus auf dem ablauf und allen damit verbundenen befindlichkeiten und gefühlen liegen darf.
dadurch dass meine mutter unheilbar erkrankt ist, war das eine notwendigkeit die auch die versorgung und zukunft meines bruders einschloss.
ich bin grundsätzlich ein sehr offener mensch, lache gerne und viel, hab meine menschen gefunden und meine familie zum liebhaben. ich bin neugierig und chaotisch wenn es passt und strukturiert und fokussiert wenn es sein muss. zum ausgleich gegen den stress habe ich einen süßen hund und eine ignorante katze. [Bild: https://forum.geschwisternetzwerk.de/ima.../smile.png]
mein leben ist oftmals angefüllt mit menschen, denen ich dann auch gerne alles gebe was sie brauchen. was mich dann aber zum ausgleich auch immer mal wieder phasenweise zu einem einsiedlerkrebs werden lässt, allerdings sind meine menschen mit meinen rückzügen vertraut und akzeptieren mich so wie ich bin.
viel mehr weiss ich gerade aber auch nicht über mich zu sagen.
mein bruder hat mit 19 durch extremes mobbing seinen ersten psychotischen schub erlebt und schwankt seitdem zwischen den extremen. durch viel hilfe ist er momentan noch in der lage in einer eigenen wohung zu leben und durch die katze die wir ihm vor einigen jahren schenkten behält er auch in seiner struktur ein gewisses maß an gleichförmiger funktionalität.
er musste bisher 3 mal stationär behandelt werden, konnte aber jedesmal zur freiwilligen selbsteinweisung bewogen werden.
seit einigen jahren hält sich sein zustand allerdings soweit stabil, dass wir weitere aufenthalte bisher vermeiden konnten.
seine lebensfähigkeit ist nur eingeschränkt unabhängig und muss zum teil fremdversorgt stattfinden. aber so lange er noch kann, wollen wir ihm sein weitgehend selbstständiges leben ermöglichen. er ist seit jahren berentet und braucht oft hilfe, aber das ist für uns kein grund ihm dass was er noch alleine kann wegzunehmen.
das größte problem, dass sich immer wieder auslöst ist die kommunikation zwischen meiner mutter und meinem bruder.
meine mutter möchte ihm das leben einfach machen und gleichzeitig fällt es ihr schwer die tragweite zu erkennen die seine erkrankung an einschränkungen mit bringt. dadurch überfordert sie ihn oft in gesprächen oder mit aufgaben und es fällt ihr schwer ihm seinen raum zu lassen, wenn dieser so gar nicht ihrer idee von leben entspricht.
mein bruder dagegen fühlt sich dadurch oft bedrängt bzw überfordert und seine wahnhaften aussagen sind für meine mutter oft nicht von realistischen zu unterscheiden.
die häufigkeit mit der ich die immer gleichen erklärungen in beide richtungen schicke um ihnen die kommunikation zu erleichtern und trotzdem immer wieder die gleichen dramen und beschwerden höre, ist in der zwischenzeit legendär und zu einem "running-gag" zwischen meinem mann und mir geworden. selbst meine mutter und mein bruder müssen zwischenzeitlich oft schmunzeln und können fast die sätze mitsprechen.
leider sind sie in der situation selbst meist trotzdem wieder in alten schemata verhaftet.
...zumindest eine zeitlang, denn auch wenn es mich selbst noch immer überrascht, mit einigen jahren verzögerung kommen so langsam manche ansätze an und werden auch besser umgesetzt.
so...
ich glaube, ich hab genug von mir vorgestellt.
hab ich erwähnt, dass ich dazu neige ganze bücher zu schreiben... [Bild: https://forum.geschwisternetzwerk.de/ima...ecided.png]
ich bin 43 jahre, verheiratet, habe 3 kinder, eine pflegebedürftige mama, einen 3 jahre jüngeren bruder mit psychose (bin für beide die bevollmächtigte/betreuerin) und arbeite ehrenamtlich bei verschiedenen projekten.
ich glaube, grundsätzlich habe ich mich hier angemeldet, weil ich es wichtig finde menschen kennen zu lernen, die ein ähnliches leben leben. nicht jedes mal das gefühl zu haben mir wächst ein zweiter kopf nur weil ich jemandem von mir und meinen lieben erzähle. verständnis finden anstatt erschrecken oder unglauben auslösen.
ich persönlich lebe dieses leben mit all seinen schwierigkeiten schon lange und bin mir auch des ausmaßes bewusst den es noch in zukunft haben wird. da ich allerdings schon vor alldem für mich meine berufung in der klinischen psychiatrie gefunden habe und diesen job als sehr erfüllend empfinde ist vieles von dem was nun mein privates leben umgekrempelt hat weniger belastend. auch das ich sehr pragmatisch bin macht das ganze einfacher.
vieles was kam und noch kommt ist schon im vorfeld grob abgesteckt und mit einem handlungsrahmen versehen worden so dass im fall eines falles so wenig wie möglich an zusätzlicher belastung im organisatorischen entsteht und der fokus auf dem ablauf und allen damit verbundenen befindlichkeiten und gefühlen liegen darf.
dadurch dass meine mutter unheilbar erkrankt ist, war das eine notwendigkeit die auch die versorgung und zukunft meines bruders einschloss.
ich bin grundsätzlich ein sehr offener mensch, lache gerne und viel, hab meine menschen gefunden und meine familie zum liebhaben. ich bin neugierig und chaotisch wenn es passt und strukturiert und fokussiert wenn es sein muss. zum ausgleich gegen den stress habe ich einen süßen hund und eine ignorante katze. [Bild: https://forum.geschwisternetzwerk.de/ima.../smile.png]
mein leben ist oftmals angefüllt mit menschen, denen ich dann auch gerne alles gebe was sie brauchen. was mich dann aber zum ausgleich auch immer mal wieder phasenweise zu einem einsiedlerkrebs werden lässt, allerdings sind meine menschen mit meinen rückzügen vertraut und akzeptieren mich so wie ich bin.
viel mehr weiss ich gerade aber auch nicht über mich zu sagen.
mein bruder hat mit 19 durch extremes mobbing seinen ersten psychotischen schub erlebt und schwankt seitdem zwischen den extremen. durch viel hilfe ist er momentan noch in der lage in einer eigenen wohung zu leben und durch die katze die wir ihm vor einigen jahren schenkten behält er auch in seiner struktur ein gewisses maß an gleichförmiger funktionalität.
er musste bisher 3 mal stationär behandelt werden, konnte aber jedesmal zur freiwilligen selbsteinweisung bewogen werden.
seit einigen jahren hält sich sein zustand allerdings soweit stabil, dass wir weitere aufenthalte bisher vermeiden konnten.
seine lebensfähigkeit ist nur eingeschränkt unabhängig und muss zum teil fremdversorgt stattfinden. aber so lange er noch kann, wollen wir ihm sein weitgehend selbstständiges leben ermöglichen. er ist seit jahren berentet und braucht oft hilfe, aber das ist für uns kein grund ihm dass was er noch alleine kann wegzunehmen.
das größte problem, dass sich immer wieder auslöst ist die kommunikation zwischen meiner mutter und meinem bruder.
meine mutter möchte ihm das leben einfach machen und gleichzeitig fällt es ihr schwer die tragweite zu erkennen die seine erkrankung an einschränkungen mit bringt. dadurch überfordert sie ihn oft in gesprächen oder mit aufgaben und es fällt ihr schwer ihm seinen raum zu lassen, wenn dieser so gar nicht ihrer idee von leben entspricht.
mein bruder dagegen fühlt sich dadurch oft bedrängt bzw überfordert und seine wahnhaften aussagen sind für meine mutter oft nicht von realistischen zu unterscheiden.
die häufigkeit mit der ich die immer gleichen erklärungen in beide richtungen schicke um ihnen die kommunikation zu erleichtern und trotzdem immer wieder die gleichen dramen und beschwerden höre, ist in der zwischenzeit legendär und zu einem "running-gag" zwischen meinem mann und mir geworden. selbst meine mutter und mein bruder müssen zwischenzeitlich oft schmunzeln und können fast die sätze mitsprechen.
leider sind sie in der situation selbst meist trotzdem wieder in alten schemata verhaftet.
...zumindest eine zeitlang, denn auch wenn es mich selbst noch immer überrascht, mit einigen jahren verzögerung kommen so langsam manche ansätze an und werden auch besser umgesetzt.
so...
ich glaube, ich hab genug von mir vorgestellt.
hab ich erwähnt, dass ich dazu neige ganze bücher zu schreiben... [Bild: https://forum.geschwisternetzwerk.de/ima...ecided.png]