01.09.2022, 13:54
Hallo Stefan Irmler,
es gibt in diesem Netzwerk viele Beiträge die sich damit beschäftigen. Es gibt nur keine Kategorisierung oder etwas in der Art. Für mich war es anfangs sehr hilfreich mir nach und nach alle Beiträge durchzulesen und es half mir dann immer noch mehr, wenn ich einen Beitrag fand, der sich mit meiner eigenen Geschichte vergleichen lässt.
Meine Schwester ist mittlerweile 44 Jahre alt. Es begann mit Essstörungen und ging weiter mit Depressionen, Borderline-Syndrom und die letzte mir bekannte Diagnose lautet DIS. Meine aktuelle Situation ist zwar vollkommen anders als bei Ihnen, weil meine Schwester schon vor sehr langer Zeit von unserem damaligen Zuhause wegzog und "flüchtete". Hauptsächlich ihr selbst zuliebe, um weiter Leben zu können.
Was mir bis Heute blieb ist ein "großer Stein" der auf meinen Schultern liegt. Manchmal erscheint er mir größer, manchmal kleiner. Da ist er immer. Manchmal habe ich Angst erdrückt zu werden, bis ich mich irgendwie wieder davon befreien kann. Wir gesunden Geschwister können meist für nichts etwas, sind aber gleichzeitig die die am meisten "aushalten" müssen. Daher sind die Gefühle die sie beschreiben absolut nachvollziehbar und nichts wofür man sich schämen muss. Ich glaube alle "gesunden Geschwister" kennen diese Gefühle mehr oder weniger, weil es einfach nicht anders geht...
Wie auch immer, mir hat es in den letzten Jahren am meisten geholfen eine Selbsthilfegruppe aufzusuchen und mich mit anderen "Geschwistern" auszutauschen. Vielleicht wäre das auch etwas für Sie? Außerdem kann ich Ihnen die Mutmachleute www.mutmachleute.de empfehlen. Dort geht es auch viel um solche Themen. Die Sicht von Betroffenen und Angehörigen, vor allem Geschwistern.
Ich hoffe, das hilft Ihnen etwas weiter. Wünsche Ihnen für Ihre Familiensituation viel Glück und das Allerbeste. Achten Sie vor allem auf sich und Ihr Wohlbefinden. Bei mir ist/war es immer so, dass ich niemandem weiterhelfen konnte, nicht mal mir selbst, solange ich immer nur auf alle anderen geschaut habe und erst zuallerletzt auf mich selbst... Seit ich mehr auf mich und mein Wohlbefinden achte geht es mir viel besser und auch mein direktes Umfeld spürt das und kann sich daraus etwas Gutes abzweigen.
Beste Grüße,
werwoiss
es gibt in diesem Netzwerk viele Beiträge die sich damit beschäftigen. Es gibt nur keine Kategorisierung oder etwas in der Art. Für mich war es anfangs sehr hilfreich mir nach und nach alle Beiträge durchzulesen und es half mir dann immer noch mehr, wenn ich einen Beitrag fand, der sich mit meiner eigenen Geschichte vergleichen lässt.
Meine Schwester ist mittlerweile 44 Jahre alt. Es begann mit Essstörungen und ging weiter mit Depressionen, Borderline-Syndrom und die letzte mir bekannte Diagnose lautet DIS. Meine aktuelle Situation ist zwar vollkommen anders als bei Ihnen, weil meine Schwester schon vor sehr langer Zeit von unserem damaligen Zuhause wegzog und "flüchtete". Hauptsächlich ihr selbst zuliebe, um weiter Leben zu können.
Was mir bis Heute blieb ist ein "großer Stein" der auf meinen Schultern liegt. Manchmal erscheint er mir größer, manchmal kleiner. Da ist er immer. Manchmal habe ich Angst erdrückt zu werden, bis ich mich irgendwie wieder davon befreien kann. Wir gesunden Geschwister können meist für nichts etwas, sind aber gleichzeitig die die am meisten "aushalten" müssen. Daher sind die Gefühle die sie beschreiben absolut nachvollziehbar und nichts wofür man sich schämen muss. Ich glaube alle "gesunden Geschwister" kennen diese Gefühle mehr oder weniger, weil es einfach nicht anders geht...
Wie auch immer, mir hat es in den letzten Jahren am meisten geholfen eine Selbsthilfegruppe aufzusuchen und mich mit anderen "Geschwistern" auszutauschen. Vielleicht wäre das auch etwas für Sie? Außerdem kann ich Ihnen die Mutmachleute www.mutmachleute.de empfehlen. Dort geht es auch viel um solche Themen. Die Sicht von Betroffenen und Angehörigen, vor allem Geschwistern.
Ich hoffe, das hilft Ihnen etwas weiter. Wünsche Ihnen für Ihre Familiensituation viel Glück und das Allerbeste. Achten Sie vor allem auf sich und Ihr Wohlbefinden. Bei mir ist/war es immer so, dass ich niemandem weiterhelfen konnte, nicht mal mir selbst, solange ich immer nur auf alle anderen geschaut habe und erst zuallerletzt auf mich selbst... Seit ich mehr auf mich und mein Wohlbefinden achte geht es mir viel besser und auch mein direktes Umfeld spürt das und kann sich daraus etwas Gutes abzweigen.
Beste Grüße,
werwoiss