Einbeziehung in die Therapie
#2
Guten Morgen werwoiss,

ich hatte selber Therapie. Aus meiner Erfahrung kann ich sagen, dass in einer solchen alle subjektiven Einschätzungen der eigenen Lebenssituation und der sozialen Beziehungen des Patienten ernst genommen werden. Auf dieser Basis wird mit dessen Sichtweisen gearbeitet.

Alleine die bloße Anwesenheit meiner Familienangehörigen hätte mir die innere Freiheit genommen, mich in z.T. sehr tiefgreifenden Gesprächen zu öffnen. Zidem hätten ihre Sichtweisen die meinigen beeinflusst und eine möglichst freie Auseinandersetzung mit meinen Einstellungen verhindert.

Für mich waren meine Therapiestunden ein Raum für eine sehr private Auseinandersetzung mit meiner Gefühls- und Gedankenwelt. Diese Privatsphäre empfinde ich als eine elementare Voraussetzung für die intensive Arbeit an der eigenen Person. Ich hätte sie bestimmt nicht hergeben wollen.

Auch meinem kranken Bruder würde ich diese Privatsphäre zusprechen, würde er ein Therapieangebot wahrnehmen wollen. Ich würde mir in einer solchen Sitzung wie ein Eindringling vorkommen und wäre von den tiefgreifenden Einblicken in sein Seelenleben überfordert.

Herzlichen Gruß 
AndreaSö
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Einbeziehung in die Therapie - von werwoiss - 11.03.2020, 10:27
RE: Einbeziehung in die Therapie - von AndreaSö - 04.08.2020, 06:18
RE: Einbeziehung in die Therapie - von werwoiss - 07.08.2020, 08:57

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