Rilicia stellt sich vor - Druckversion +- Forum.GeschwisterNetzwerk.de (https://forum.geschwisternetzwerk.de) +-- Forum: Öffentliche Foren (https://forum.geschwisternetzwerk.de/forumdisplay.php?fid=3) +--- Forum: Vorstellungsrunde (https://forum.geschwisternetzwerk.de/forumdisplay.php?fid=18) +--- Thema: Rilicia stellt sich vor (/showthread.php?tid=318) |
Rilicia stellt sich vor - Rilicia - 04.04.2020 Hallo zusammen, ich bin 31 Jahre alt und habe eine große Schwester, die eine unglaublich schlimme Vergangenheit hinter sich hat. Seit 2012 ist sie Mama eines wunderbaren Jungens, der leider auch schon Auffälligkeiten aufweist, was mir u.a. große Sorgen bereitet. Puh, wo fange ich an... Meine Schwester ist schwerst traumatisiert, nimmt immer wieder Drogen und wird derzeit durch ein ambulantes Betreutes Wohnen "begleitet". Sie hatte vor zwei Jahren eine Krise, in der sie mich um Hilfe bat, um in eine Klinik zu kommen. Wir sind daraufhin in die zuständigen Kliniken gefahren, wo sie nur in den geschlossenen Abteilungen hätte unterkommen können. Diese waren wirklich grauenhaft! Es roch nach Fäkalien, es war dreckig und das Personal nicht unbedingt herzlich oder besser zugewandt, wie man es sich wünscht. Daher ist sie nicht dort geblieben. Stattdessen haben wir verabredet, dass ich mit meinem Neffen einige Zeit wegfahre, damit sie die Gelegenheit hat sich um einen Therapieplatz sowie eine neue Wohnung zu kümmern, da die alte aufgrund von ungezahlten Mieten zwangsgeräumt werden sollte. Tja, eine neue Wohnung ist da und das betreute Wohnen auch. Jedoch wird kein Schritt in Richtung einer Therapie unternommen. Stattdessen wird sie zu einer Selbsthilfegruppe geschickt, da die Betreuerin ihr eigenhändig eine Diagnose gestellt hat. Ich merke jedoch, dass meine Schwester immer weiter entgleitet. Sie konsumiert offen Cannabis, mit der Aussage, dies sei mit der Betreuerin und der Psychiaterin abgesprochen. Als ich ihr sagte, dass ich mir das nicht ganz vorstellen kann, zog sie sich immer weiter von mir zurück, bis wir gefühlt keinen Zugang mehr hatten. Aus Sorge schrieb ich der Betreuerin einen Brief, in der ich meine Sorgen offenlegte, woraufhin sie diesen Brief bei meiner Schwester ansprach, die natürlich völlig außer sich war. Sie brach mit wüsten Beschimpfungen den Kontakt gänzlich zu mir ab. Seitdem plagt mich das schlechte Gewissen, nicht nochmals vorher mit ihr gesprochen zu haben, jedoch fühlte ich mich nicht in der Lage dazu, weil sie immer ausrastet, wenn man etwas kritisch anmerkt. Jetzt in der Corona-Krise habe ich ihr und meinem Neffen Masken zu geschickt, für die sie sich sehr bedankt und geäußert hat, dass ihr bzw. den beiden sehr fehle. Nun stehe ich für mich vor dem Konflikt, darauf einzugehen und wieder verletzt zu werden, es sachlich zu beantworten oder gar nicht zu antworten. Ich liebe meine Schwester sehr, aber ich weiß nicht, wie oft ich diese Verletzungen und Lügen noch ertragen kann. Ich wünsche mir so gerne einen Umgang, in dem sie und ich geichermaßen geschützt sind und ich ihr dennoch zur Seite stehe. Nur wie? Puuuuh, jetzt habe ich einiges geschrieben und ich hoffe, ihr blickt durch und könnt mir vielleicht ein paar Tipps geben. Bei Unklarheiten, stellt mir gern Fragen. Vielen Dank für´s Lesen! Liebe Grüße aus´m Pott RE: Rilicia stellt sich vor - werwoiss - 10.04.2020 Hallo Ricilia, im Buch "übersehene Geschwister" von Jana Hauschild werden viele deiner Fragen beantwortet, denke ich. Achte zuerst auf dich selbst, dann erst auf alle anderen. Wünsche dir weiterhin viel Kraft und dass du für dich und deine Situation einen guten Weg findest. Viele Grüße |