Hallo ihr
#1
Hallo, ich heiße Julia, bin Mitte 30 und stehe fest im Leben mit meinem Mann und drei Kindern.
Dennoch gibt es eine Last, die mich immer wieder runterzieht. Es geht um meinen jüngsten Bruder, 1997 geboren. Er wohnt bei meinen Eltern und macht nichts. Er hat psychische Probleme und fängt keine Therapie an. Er hat keine Ausbildung/Studium und wird gefühlt auch nie etwas machen. Finanzielle Anreize gibt es für ihn nicht. Was genau er psychisch hat, kann ich nicht genau sagen. Unser Vater ist depressiv, seit 5 Jahren in einer relativ guten Phase und ich selbst hatte vor 6 Jahren eine Angststörung, aufgrund von sofort begonnener Psychotherapie, habe ich das gut überwunden.
Vor ein paar Monaten sagte mein Bruder mal wieder zu mir (sonst reden wir eigentlich selten darüber), das jetzt wieder ein Jahr vergangen ist, wo er nichts gemacht hat und wenn er doch nur wieder 18 wäre... aber er ändert nichts! Er sucht sich keine Hilfe. Er hat vermutlich ein sehr geringes Selbstwertgefühl, negative Glaubenssätze und vermutlich einigen Mist aus der Kindheit in sich. Meine Schwester und ich haben ihn mehrmals gebeten, sich einen Job (als Struktur) zu suchen und eine Therapie. Da höre ich aber nur Ausreden. Er hat glaub auch Sorge, dass Therapie nicht hilft und das wäre seine letzte Möglichkeit, aber er macht auch nichts.
Ich weiß, es gibt hier auch viel viel härtere Fälle bei Geschwistern, aber mich belastet es teilweise sehr, ich hatte schon Phasen wo es mich fast selbst dadurch wieder in die Angst gezogen hat.

Ich weiß nicht richtig, was machen. Ich versuche mich abzugrenzen, dass ich nicht für ihn verantwortlich bin und er selbst verantwortlich ist. Doch ist das richtig..  Ich habe mich noch nie mit anderen ausgetauscht, die Geschwister mit solchen Problemen haben. Auch in meiner Familie wird das Thema nicht wirklich thematisiert. Bedrückt bin ich von den Weihnachtsferien wieder nach Hause gefahren, ich ertrage es schon schwer in seiner Nähe, weil es einfach immer mitschwingt. Es tut mir leid für ihn, aber er hat es doch selbst in der Hand sich Hilfe zu suchen... Ich weiß echt nicht, wie ich damit umgehen soll.. Mir tut auch meine Mutter leid, die alles so stillschweigend ertragen muss. Auch das negative Umfeld von meinem Vater, der oft so aggressiv ist und schlecht gelaunt und ihr nie etwas Gutes tut..

Liebe Grüße
Julia
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#2
Hallo Julia,

sich auszutauschen, am besten in Selbsthilfe Gruppe hilft am meisten.

Alle Schicksale sind anders. 

Das Buch "übersehene Geschwister" hat mir auch geholfen.

Grüße,
werwoiss
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