27.09.2019, 21:41
Hallo zusammen,
ich bin schon vor einigen Wochen auf dieses Forum gestoßen, habe mich dann irgendwann angemeldet, bisher aber noch nicht vorgestellt. Das möchte ich nun gerne nachholen...
Ich bin Anfang 30 und wohne in Süddeutschland.
Ich habe einen Bruder, der vor ca. eineinhalb Jahren die Diagnose "Schizophrenie" bekommen hat.
Angefangen hat alles vor ca. 11 Jahren, da war er zum ersten Mal in einer Klinik. Wir dachten, es geht bald wieder vorbei. Es gab dann viele Aufs und Abs, unterschiedliche Diagnosen, mehrere Klinikaufenthalte,... Viel Hoffnung, viel Enttäuschung. Oft war es schwer, zwischendurch gab es aber auch längere ruhige Zeiten, in denen alles "normal" war.
Seit der Diagnose ist es immer wieder sehr schwer und hart. Besonders das Gefühl ihn teilweise an diese verhasste Krankheit zu verlieren, ist oft schwer auszuhalten. (Irgendwie wird einem durch eine psychische Erkrankung ja die Person genommen - zumindest phasenweise. Vielleicht wisst ihr, was ich meine...)
Vor ungefähr einem Vierteljahr hatte mein Bruder einen Suizidversuch. Danach hatte/ habe ich mit einem ziemlichen Gefühlswirrwarr zu kämpfen, das schwierig in Worte zu fassen ist. Ich hatte ein großes Bedürfnis mit mich Leuten auszutauschen, die Ähnliches erlebt haben. Ich habe nach Geschwistergruppen gesucht, aber in meinem Umkreis leider keine gefunden. Dann habe ich dieses Forum entdeckt.
Ich möchte mich nicht ständig mit der ganzen Thematik "psychisch erkranktes Geschwister" / "Suizidversuch" auseinandersetzen und lebe mein eigenes Leben, was sehr gut ist. Mein Bruder wohnt nicht in meiner Stadt und ich habe keine direkte Verantwortung zu tragen. Doch natürlich ist die ganze Thematik Teil meines Lebens und Teil meiner Familie und macht etwas mit mir. Besonders der Suizidversuch meines Bruders hat seine Spuren hinterlassen... Eine Art Grundvertrauen/ Sicherheit ist irgendwie weg. Das, wovor ich die letzten Jahre immer wieder Angst hatte, ist tatsächlich passiert.
Ich sehne mich mich sehr nach einer Art Ruhe, einem Zustand ohne so heftige Aufs und Abs wie in den letzten zwei Jahren.
Vielleicht kann es manchmal helfen, sich mit anderen Geschwistern in ähnlichen Situationen auszutauschen, verstanden zu werden, neue Anregungen oder Gedanken zu Dingen zu bekommen...
Hat jemand von euch auch Erfahrungen mit Suizidversuchen von Geschwistern gemacht? Wie seid ihr damit zurechtgekommen? Mit der Angst, der Unsicherheit??
Ich finde es ganz schwierig für das alles Worte zu finden...
Eigentlich tausche ich mich viel lieber persönlich mit Menschen aus als in Foren...manchmal hatte ich schon den Gedanken hier in der Region eine Geschwistergruppe zu gründen. Hier leben so viele Menschen - es hat mich sehr gewundert, dass es so etwas hier nicht gibt.
Vielleicht kommt ja jemand von euch aus dem Großraum Stuttgart und hat Interesse an der Gründung einer Geschwistergruppe?
Dann könnt ihr euch sehr gerne melden...
Ich bin gespannt, ob sich hier hilfreiche, spannende "Gespräche" ergeben und ich einige von euch vielleicht näher kennen lernen werde.
- liche Grüße,
das Marienkäferle
ich bin schon vor einigen Wochen auf dieses Forum gestoßen, habe mich dann irgendwann angemeldet, bisher aber noch nicht vorgestellt. Das möchte ich nun gerne nachholen...
Ich bin Anfang 30 und wohne in Süddeutschland.
Ich habe einen Bruder, der vor ca. eineinhalb Jahren die Diagnose "Schizophrenie" bekommen hat.
Angefangen hat alles vor ca. 11 Jahren, da war er zum ersten Mal in einer Klinik. Wir dachten, es geht bald wieder vorbei. Es gab dann viele Aufs und Abs, unterschiedliche Diagnosen, mehrere Klinikaufenthalte,... Viel Hoffnung, viel Enttäuschung. Oft war es schwer, zwischendurch gab es aber auch längere ruhige Zeiten, in denen alles "normal" war.
Seit der Diagnose ist es immer wieder sehr schwer und hart. Besonders das Gefühl ihn teilweise an diese verhasste Krankheit zu verlieren, ist oft schwer auszuhalten. (Irgendwie wird einem durch eine psychische Erkrankung ja die Person genommen - zumindest phasenweise. Vielleicht wisst ihr, was ich meine...)
Vor ungefähr einem Vierteljahr hatte mein Bruder einen Suizidversuch. Danach hatte/ habe ich mit einem ziemlichen Gefühlswirrwarr zu kämpfen, das schwierig in Worte zu fassen ist. Ich hatte ein großes Bedürfnis mit mich Leuten auszutauschen, die Ähnliches erlebt haben. Ich habe nach Geschwistergruppen gesucht, aber in meinem Umkreis leider keine gefunden. Dann habe ich dieses Forum entdeckt.
Ich möchte mich nicht ständig mit der ganzen Thematik "psychisch erkranktes Geschwister" / "Suizidversuch" auseinandersetzen und lebe mein eigenes Leben, was sehr gut ist. Mein Bruder wohnt nicht in meiner Stadt und ich habe keine direkte Verantwortung zu tragen. Doch natürlich ist die ganze Thematik Teil meines Lebens und Teil meiner Familie und macht etwas mit mir. Besonders der Suizidversuch meines Bruders hat seine Spuren hinterlassen... Eine Art Grundvertrauen/ Sicherheit ist irgendwie weg. Das, wovor ich die letzten Jahre immer wieder Angst hatte, ist tatsächlich passiert.
Ich sehne mich mich sehr nach einer Art Ruhe, einem Zustand ohne so heftige Aufs und Abs wie in den letzten zwei Jahren.
Vielleicht kann es manchmal helfen, sich mit anderen Geschwistern in ähnlichen Situationen auszutauschen, verstanden zu werden, neue Anregungen oder Gedanken zu Dingen zu bekommen...
Hat jemand von euch auch Erfahrungen mit Suizidversuchen von Geschwistern gemacht? Wie seid ihr damit zurechtgekommen? Mit der Angst, der Unsicherheit??
Ich finde es ganz schwierig für das alles Worte zu finden...
Eigentlich tausche ich mich viel lieber persönlich mit Menschen aus als in Foren...manchmal hatte ich schon den Gedanken hier in der Region eine Geschwistergruppe zu gründen. Hier leben so viele Menschen - es hat mich sehr gewundert, dass es so etwas hier nicht gibt.
Vielleicht kommt ja jemand von euch aus dem Großraum Stuttgart und hat Interesse an der Gründung einer Geschwistergruppe?
Dann könnt ihr euch sehr gerne melden...
Ich bin gespannt, ob sich hier hilfreiche, spannende "Gespräche" ergeben und ich einige von euch vielleicht näher kennen lernen werde.
- liche Grüße,
das Marienkäferle