12.03.2018, 21:14
Hallo an alle,
ich bin gerade auf dieses Forum gestoßen und es tut gut, zu sehen, dass ich nicht alleine bin.
Ich bin Mitte 20 und große Schwester. Bei meinem Bruder wurden im vergangenen Jahr Borderline und Depressionen diagnostiziert und ich fühle mich furchtbar hilflos. Mein Bruder war schon immer zurückhaltend und hatte nicht viele Freunde, aber in den letzten Jahren ist es immer schlimmer geworden. Im letzten Jahr hat er dann quasi das Haus nicht mehr verlassen, hat nicht gegessen und sich für nichts aufraffen können. Wir haben interveniert und uns dafür eingesetzt, dass er sich mal durchchecken lässt. Die Praxis, die das Erstgespräch geführt hat, hat ihn dann direkt weitergeleitet und er hat einige Wochen in einer Tagesklinik verbracht. Dort sind aber anscheinend so viele Wunden aufgerissen, dass es nach der Zwangsentlassung ("Mehr als 10 Wochen zahlt die Kasse nicht.") viel schlimmer war als vorher. Mein Bruder hat angefangen, sich selbst zu verletzen und ist schrecklich abgemagert.
Inzwischen hat er mit Ergotherapie angefangen, hat aber bei dem Psychotherapeuten noch immer keinen Platz bekommen. Er schafft es jedoch auch nicht, sich hinzusetzen und noch bei anderen Praxen anzufragen.
Ich fühle mich wahnsinnig hilflos - Wie kann ich meinem Bruder bloß helfen? Wenn er diese inneren Spannungszustände hat, wird er nicht agressiv, sondern zieht sich zurück. Da er alleine wohnt - knapp 100km von mir entfernt - weiß ich in solchen Momenten nicht mal, dass es ihm schlecht geht. Manchmal meldet er sich tagelang nicht, weil er nicht die Kraft findet, auf sein Handy zu gucken. Meine Eltern versuchen genau so, an ihn heranzukommen, aber auch da gibt es kaum Antworten.
Wenn ich mir eure Nachrichten so durch lese, dann weiß ich, dass es noch viel schlimmer sein könnte. Aber ich habe große Angst um meinen Bruder - dass es irgendwann nicht mehr reicht, sich nur selbst zu verletzen. Dass er denkt, dass er sich lieber umbringt. Dass er in der eigenen Wohnung verhungert und wir es nicht mal mitbekommen, weil keiner da ist für ihn. Mit meinen Eltern oder Freunden kann ich einfach nicht darüber reden, da ich nicht möchte, dass sich jemand noch mehr Sorgen macht und weil die beiden einfach selbst zu tief da mit drin stecken. Meine Mutter macht mir Vorwürfe, dass ich nicht mit ihr drüber rede - aber ich weiß, dass ich sofort losheulen würde, sobald ich den Mund auf machen würde. Es ist einfach alles noch so frisch und neu und überfordert mich maßlos.
Ich weiß auch nicht, was ich mir hiervon erhoffe - aber es tut gut, sich das mal von der Seele zu schreiben.
Liebe Grüße,
L
ich bin gerade auf dieses Forum gestoßen und es tut gut, zu sehen, dass ich nicht alleine bin.
Ich bin Mitte 20 und große Schwester. Bei meinem Bruder wurden im vergangenen Jahr Borderline und Depressionen diagnostiziert und ich fühle mich furchtbar hilflos. Mein Bruder war schon immer zurückhaltend und hatte nicht viele Freunde, aber in den letzten Jahren ist es immer schlimmer geworden. Im letzten Jahr hat er dann quasi das Haus nicht mehr verlassen, hat nicht gegessen und sich für nichts aufraffen können. Wir haben interveniert und uns dafür eingesetzt, dass er sich mal durchchecken lässt. Die Praxis, die das Erstgespräch geführt hat, hat ihn dann direkt weitergeleitet und er hat einige Wochen in einer Tagesklinik verbracht. Dort sind aber anscheinend so viele Wunden aufgerissen, dass es nach der Zwangsentlassung ("Mehr als 10 Wochen zahlt die Kasse nicht.") viel schlimmer war als vorher. Mein Bruder hat angefangen, sich selbst zu verletzen und ist schrecklich abgemagert.
Inzwischen hat er mit Ergotherapie angefangen, hat aber bei dem Psychotherapeuten noch immer keinen Platz bekommen. Er schafft es jedoch auch nicht, sich hinzusetzen und noch bei anderen Praxen anzufragen.
Ich fühle mich wahnsinnig hilflos - Wie kann ich meinem Bruder bloß helfen? Wenn er diese inneren Spannungszustände hat, wird er nicht agressiv, sondern zieht sich zurück. Da er alleine wohnt - knapp 100km von mir entfernt - weiß ich in solchen Momenten nicht mal, dass es ihm schlecht geht. Manchmal meldet er sich tagelang nicht, weil er nicht die Kraft findet, auf sein Handy zu gucken. Meine Eltern versuchen genau so, an ihn heranzukommen, aber auch da gibt es kaum Antworten.
Wenn ich mir eure Nachrichten so durch lese, dann weiß ich, dass es noch viel schlimmer sein könnte. Aber ich habe große Angst um meinen Bruder - dass es irgendwann nicht mehr reicht, sich nur selbst zu verletzen. Dass er denkt, dass er sich lieber umbringt. Dass er in der eigenen Wohnung verhungert und wir es nicht mal mitbekommen, weil keiner da ist für ihn. Mit meinen Eltern oder Freunden kann ich einfach nicht darüber reden, da ich nicht möchte, dass sich jemand noch mehr Sorgen macht und weil die beiden einfach selbst zu tief da mit drin stecken. Meine Mutter macht mir Vorwürfe, dass ich nicht mit ihr drüber rede - aber ich weiß, dass ich sofort losheulen würde, sobald ich den Mund auf machen würde. Es ist einfach alles noch so frisch und neu und überfordert mich maßlos.
Ich weiß auch nicht, was ich mir hiervon erhoffe - aber es tut gut, sich das mal von der Seele zu schreiben.
Liebe Grüße,
L