07.06.2018, 08:25
Liebe Alle,
ich habe das Buch noch nicht gelesen, aber jetzt steht es definitiv auf meiner Leseliste. Die Fragen, die ihr stellt beschäftigen mich seit Jahrzehnten und eure Antworten berühren mich.
Meine Gedanken dazu ... ja, die Verunsicherung der Mutter ist sicher ein Antrieb, den Austausch mit dem "gesunden" Kind zu suchen und es einzubinden, sicher auch ein Gefühl der Einsamkeit mit der Verantwortung und gleichzeitig eine fast aggresive Forderung nach Unterstützung in einem Prozess, der im Innen nicht lösbar und nach aussen nicht mitteilbar ist. Vielleicht ist da auch der Wunsch nach "normaler" Beziehung innerhalb des Systems. Gleichzeitig mag die liebevolle Zuwendung des "gesunden" Geschwisters an das "kranke" ein Hebel sein, über den Einfluss genommen werden kann, um das "kranke" zu stützen.
So habe ich es erlebt. Im Gepäck bleibt mir, gut 30 Jahre nach den ersten Krisen - und das ist fast nicht abzuschütteln - eine völlig überzogene Bereitschaft Verantwortung zu übernehmen, gepaart mit einer unendlichen Frustrationstoleranz und Bereitschaft "Selbstunwirksamkeit" zu akzeptieren, weil mein Gegenüber "nichts dafür kann".
Intellektuell ist mir schon klar, dass es für die Erkrankung meiner Schwester keine unmittelbare Verantwortung gibt, die ich zu tragen hätte und ich kann das auch inzwischen recht nüchtern betrachten, aber emotional falle ich immer wieder auf diese Konditionierung rein.
Wir sind im Leben in solchen Strukturen seismopraphische Experten geworden, werden Psychologen, Pfleger, Kümmerer, um unser Leben und das unserer Lieben zu verstehen und zu "Selbstwirksamkeit" zu finden, zu helfen - sogar vielleicht, um die beschädigten Beziehungen zu uns selbst, zu unseren Geschwistern und zu unseren Eltern zu "heilen".
Ich würde nach dem Lesen der Berichte hier sagen, das geht vielen hier so?
Herzliche Grüße,
Steffi
ich habe das Buch noch nicht gelesen, aber jetzt steht es definitiv auf meiner Leseliste. Die Fragen, die ihr stellt beschäftigen mich seit Jahrzehnten und eure Antworten berühren mich.
Meine Gedanken dazu ... ja, die Verunsicherung der Mutter ist sicher ein Antrieb, den Austausch mit dem "gesunden" Kind zu suchen und es einzubinden, sicher auch ein Gefühl der Einsamkeit mit der Verantwortung und gleichzeitig eine fast aggresive Forderung nach Unterstützung in einem Prozess, der im Innen nicht lösbar und nach aussen nicht mitteilbar ist. Vielleicht ist da auch der Wunsch nach "normaler" Beziehung innerhalb des Systems. Gleichzeitig mag die liebevolle Zuwendung des "gesunden" Geschwisters an das "kranke" ein Hebel sein, über den Einfluss genommen werden kann, um das "kranke" zu stützen.
So habe ich es erlebt. Im Gepäck bleibt mir, gut 30 Jahre nach den ersten Krisen - und das ist fast nicht abzuschütteln - eine völlig überzogene Bereitschaft Verantwortung zu übernehmen, gepaart mit einer unendlichen Frustrationstoleranz und Bereitschaft "Selbstunwirksamkeit" zu akzeptieren, weil mein Gegenüber "nichts dafür kann".
Intellektuell ist mir schon klar, dass es für die Erkrankung meiner Schwester keine unmittelbare Verantwortung gibt, die ich zu tragen hätte und ich kann das auch inzwischen recht nüchtern betrachten, aber emotional falle ich immer wieder auf diese Konditionierung rein.
Wir sind im Leben in solchen Strukturen seismopraphische Experten geworden, werden Psychologen, Pfleger, Kümmerer, um unser Leben und das unserer Lieben zu verstehen und zu "Selbstwirksamkeit" zu finden, zu helfen - sogar vielleicht, um die beschädigten Beziehungen zu uns selbst, zu unseren Geschwistern und zu unseren Eltern zu "heilen".
Ich würde nach dem Lesen der Berichte hier sagen, das geht vielen hier so?
Herzliche Grüße,
Steffi