Hilflosigkeit...was kann ich tun? Panikstörung
#1
hallo liebe Geschwister
Ich bin auf das Forum indexier Antworten gespannt- nach erster Durchsicht bin ich wohl gar nicht so arm dran mit meinem Bruder... trotzdem belastet mich das Gefühl der Hilflosigkeit! 

Zur Situation: 
Ich habe 2 jüngere Geschwister. Mit meinem nur 1 1/2 Jahre jüngeren Bruder verbindet mich besonder viel da wir uns als Kinder immer gestützt haben. Wir sind beide ziemliche angsthäschen und eher sensibelchen.
Er hatte schon mit 6 Jahren Asthma und viele Allergien und hatte daher sonderfürsorge von meiner Mutter und ich habe ihn auch bedauert. In der Pubertät kamen dann erste psychische Störungen dazu. Plötzlich wollte er nicht mehr zur schule und kurz vor dem Abi aussteigen... 
mittlerweile hat er soweit studiert und macht seinen Job auch gut aber hat immer wieder Zusammenbrüche wo er Panik vorm Alleinsein hat und in die Klinik geht. 
Er hält Beziehungen zu Frauen nicht aus aber Alleinsein hält er auch nicht aus. Er hatte auch schon einige echt nette Freundinnen aber irgendwann bekommt er immer Beklemmungen und dreht vor Angst durch. 
Der letzte Zusammenbruch ist jetzt über ein Jahr her. Seitdem kommt er nicht mehr richtig auf die Beine! Er hat jede Hoffnung es könnte sich durch Therapie an seiner Situation etwas ändern aufgegeben und ist ganz verzweifelt. Bisher hat er immer gehofft durch noch mehr Therapien oder Gruppen oä eine änder Herbeizuführen und endlich doch noch eine Beziehung hinzubekommen. 

Ich mache mir große Sorgen weil es so aussichtslos erscheint und ich auch nicht weiter weiß. Ich wäre alleine auch sehr unglücklich... habe aber Mann, drei Kinder und Haus... und bin hier stark eingebunden. Manchmal weiß ich auch nicht recht was ich davon halten soll... allerdings kenne ich auch solche panikgefühle und weiß was wie schrecklich das ist und wie einem das den Boden wegziehen kann. Schwanke zwischen Unverständnis under und Mitgefühl. Manchmal wünsche ich mir selber auch hilfe aber mit ihm ist eher nicht zu rechnen. Es wäre so schön wenn er auch ein normales Lebe
Hätte 
Was kann ich nur tun? Es scheint schon alles versucht zu sein! Das gibt es doch nicht.... oder will er insgeheim krank bleiben?? 
Danke für Ratschläge 
Eure Ria
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#2
Hallo,

zunächst einmal wäre es denke ich gut, zu wissen, welche Diagnose dein Bruder erhalten hat. 

Ich kann nur aus meiner Erfahrung mit einem großen, psychisch kranken Bruder sprechen.

Versuche nicht, ihn zu ändern. Das wird sowieso nicht funktionieren. Ich habe noch vor 15 Jahren die Hoffnung gehabt, meinen Bruder irgendwie "heilen" zu können, indem ich alles tue und mit zu allen Ärzten gehe etc.
Das ging bis hin zur teilweisen Selbstaufgabe.

Die letzten Jahre habe ich meinen Bruder so akzeptiert, wie er war. Und da gehörte viel dazu. Aber die Erwartung, dass er ein normales Leben führt.....was ist normal und wer definiert normal? Das tun wir in erster Linie selber. 

Je nachdem, welche Störung/Erkrankung diagnostiziert wurde, gibt es sicher einige Therapien. Bei manchen ist Dauertherapie/Medikation leider unumgänglich. Und auch das heißt nicht, dass es sich so ändert, dass ein normales Leben möglich ist. 

Bei vielen Störungen/Erkrankungen kommt eine gewisse Uneinsichtigkeit dazu. 

Mein Vater z.B. hat trotz der extremen Auffälligkeit (teils auch äußerlich) bis heute nicht ganz verstanden, dass mein Bruder sehr schwer krank war. 

Aber ich denke, es ist nicht der Wille, krank zu bleiben. Wenn eher eine Uneinsichtigkeit. 

Ich hätte auch nie so leben können, wie mein Bruder es tat. Aber ich habe es zuletzt akzeptiert. Er hätte ohne Betreuung nie alleine leben können. 

Du kannst helfen, wenn er es möchte. Aber auch dann ist nie gewiss, ob sich diese Hilfe auch wirklich "auszahlt" Manchmal dauert es, das zu verstehen und der Weg ist hart und auch schwer. Weil wir emotional gebunden sind. :-)

LG
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