Bruder braucht Hilfe
#1
Hallo,

Mein Bruder Ü30 nimmt seit vielen Jahren starke Drogen und hat mehrfach seine Jobs und seine Wohnungen verloren. Es kommt oft vor dass er sich monatelang nicht meldet und seine Handynummer ändert.
Ich bin an einem Punkt angelangt an dem ich mir sicher bin dass er profesionelle hilfe braucht.
Er stellt eine Gefahr für sich und seine Mitmenschen dar. Ich befürchte, dass ich der einzige Kontakt zur aussenwelt bin den er besitzt.
Er zieht sich immer weiter und in immer länger werdenden phasen zurück.
Sein Verhalten hat sich in den letzten Jahren extrem verändert.
Er hat sich tief in esoterischen verschwörungstheorien verloren und hat zu viel unsinn aus dem internet konsumiert. 
Wenn ich ihn reden höre wie er sich seine weltansicht und die situationen gutredet könnte ich weinen.
Ich habe angst das er den kontakt zu mir abbricht wenn er feststellt dass ich ihn für krank halte.
Ich bezweifel dass er regelmäßig zu ärztlichen behandlungen auftauchen würde und habe mich nun sogar bei dem gedanken ertappt wie hilfreich es sein könnte wenn er ins gefängnis käme weil man dort ständig ein auge auf ihm hätte.
Eine geschlossene einrichtung ist meiner laienhaften ansicht nach das einzige was ihm das leben retten könnte
Ich suche nach einer ersten anlaufstelle für eine professionelle beratung wie ich mich verhalten kann
Ich bin für jede antwort dankbar
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#2
Lieber Giovanni,

eine erste Anlaufstelle für die Frage, wie es mit Deinem Bruder weitergehen kann, ist der Sozialpsychiatrische Dienst in Deiner Stadt. Der ist meist beim Gesundheitsamt angesiedelt. Dort kann eingeschätzt werden, was Dein Bruder braucht und ob er ggf. in eine Psychiatrie eingewiesen werden muss (Selbst- oder Fremdgefährdung spricht dafür). Auch andere Einrichtungen/ Unterstützungsangebote können von dort aus "angeleihert" werden.

Auch Einrichtungen der Drogenhilfe oder ggf. Wohnungslosenhilfe können Dir aber sicher hilfreiche Informationen geben und sind gute Wegweiser - in jeder Stadt sind die Hilfeeinrichtungen ja ein bisschen anders, vor Ort wissen die Einrichtungen dann häufig (neben dem sozialpsychiatrischen Dienst) am besten Bescheid.

Eine erste Anlaufstelle für die Frage, wie Du das alles aushalten sollst und damit umgehen kannst, sind die Angehörigen - oder noch besser Geschwister-Selbsthilfegruppen in Deiner Stadt. Dort triffst Du auf Leute mit ähnlichen Fragen und Erfahrungen.

Ich hoffe, die Anlaufstellen sind hilfreich?!

Dir ganz viel Kraft und Trost!

Herzlich,
Hannah
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#3
Vielen dank hannah,

Ich werd den sozialpsychiatrischen dienst kommende woche einmal aufsuchen
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