02.12.2018, 00:36
Danke für Eure Antworten! Mein Bruder ist inzwischen in der Klinik, nachdem meine Eltern den Notarzt gerufen haben. Er ist dann "freiwillig" mitgegangen, weil er weiß, dass er dann jederzeit wieder gehen kann. Es ist immer dasselbe. Die Idee mit der Patientenvollmacht hört sich interessant an. In der Klinik erarbeiten sie gerade mit meinem Bruder einen Krisenplan für das "nächste Mal". Das Problem ist nur, dass man sich ohne Krankheitseinsicht ja auch nicht mehr an irgendwelche Krisenpläne hält. Aber es gibt aber jetzt zudem auch ein Modellprojekt in der Klinik, nach dem man als Angehöriger die Klinikmitarbeiter informieren kann, wenn der Patient wieder akut krank wird. Die würden ihn dann aufsuchen und Hilfe anbieten. Ein guter Ansatz, denke ich, wobei mein Bruder ja eigentlich immer jede Hilfe ablehnt, bis der Notarzt mit Polizei anrückt.
Ich war neulich zum ersten Mal in einer Angehörigengruppe. Das hat mir sehr geholfen, vor allem die hauptsächliche Botschaft: Ich bin nicht für meine erwachsenen Geschwister verantwortlich, ich kann nur so viel leisten, wie es eben geht, und ich habe auch ein Anrecht auf ein eigenes Leben. Wenn ich vor lauter Sorgen oder Kümmern um andere zusammenbreche, hat niemand was davon. Es ist immer leicht gesagt, dass man sich um sich selbst kümmern soll, aber ich versuche es ein bisschen. Zum Beispiel, indem ich nur noch bei jedem dritten Anruf ans Telefon gehe. Das hat mir schon mal ein bisschen Erleichterung verschafft. Ein anderer Angehöriger sagte, man solle dem Kranken die "Fernbedienung" wegnehmen. Das fand ich ein sehr treffendes Bild.
Ich war neulich zum ersten Mal in einer Angehörigengruppe. Das hat mir sehr geholfen, vor allem die hauptsächliche Botschaft: Ich bin nicht für meine erwachsenen Geschwister verantwortlich, ich kann nur so viel leisten, wie es eben geht, und ich habe auch ein Anrecht auf ein eigenes Leben. Wenn ich vor lauter Sorgen oder Kümmern um andere zusammenbreche, hat niemand was davon. Es ist immer leicht gesagt, dass man sich um sich selbst kümmern soll, aber ich versuche es ein bisschen. Zum Beispiel, indem ich nur noch bei jedem dritten Anruf ans Telefon gehe. Das hat mir schon mal ein bisschen Erleichterung verschafft. Ein anderer Angehöriger sagte, man solle dem Kranken die "Fernbedienung" wegnehmen. Das fand ich ein sehr treffendes Bild.